Serie -Labels in Wuppertal-: Bernd Köppen - „Kommerz hat mich nie interessiert“

Der Jazz-Pianist gründete 1981 sein eigenes Label. Für Senti Records engagiert sich inzwischen auch seine Tochter Franziska.

Wuppertal. "Hört her" fordert das Label "Senti Records" schon mit seinem italienischen Namen auf (senti = Imperativ von "hören"). Und aufhorchen lässt jede einzelne Produktion seit 1981, als der damals 30-jährige Bernd Köppen und Rainer Widmann das Label gründeten, um die Arbeit des Jazz-Pianisten, Organisten und freien Improvisators Köppen - meist in Live-Mitschnitten - zu dokumentieren.

Natürlich gab es Angebote von anderen Labels, die mit dem renommierten Pianisten arbeiten wollten. Aber: "Ich wollte mich keinem Diktat unterwerfen", stand Köppens Entschluss fest. "Kommerz hat mich nie interessiert, es geht mir nicht um die Menge", sagt der 56-Jährige, "aber um die Qualität: Jede Platte, jede CD ist ein Kunstwerk."

1984 erschien "Tanz der Altarfiguren" mit Köppen (Orgel) und Heinz Becker (Trompete). Das Cover ist ein aufklappbares Triptychon, vom Künstler Gerd Hanebeck gestaltet. Hier wie auf anderen Platten und CDs mischt Köppen eigene Kompositionen mit Traditionellem, mit Neuer Musik und eigenwillig arrangierten Jazz-Standards. Seine Musik ist eigenständig, keiner musikalischen Richtung zuzuordnen, nicht in Schubladen zu packen.

Wert auf gute Gestaltung der Tonträger legt er immer noch. Neben dem Fotografen Karl-Heinz Steckelings ist nun auch Köppens Tochter Franziska (22) mit im Boot, die die Fotos zur letzten CD schoss, das Label-Logo neu gestaltete und um das lauschende Ohr bereicherte.

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