Schwebebahn trifft auf Flamingo

Ausstellung: Sechs Künstlerinnen zeigen ihre Arbeiten in der Backstube.

Wuppertal. Die Ausstellungseröffnungen in der Backstubengalerie sind immer gut besucht, und diesmal ist es besonders voll. Das liegt nicht nur daran, dass unter dem Titel "Friends and family" sechs Künstlerinnen ausstellen, sondern auch an dem besonderem Termin: Mit der Vernissage feiert Galeristin Christine Ostermann ihren 75.Geburtstag. So treffen viele Besucher mit Blumen und Geschenken ein. Darunter sind natürlich auch Künstlerkollegen, wie der am Ölberg ansässige Maler und Zeichner Bernd Bähner. Auch R.M.E. Streuf schaut vorbei. Er schenkt der Galeristin eine Wasserpistole, "damit sie sich auch wehren kann". Für einen musikalischen Beitrag sorgen Barbara Schorling am Cello und Antje Haury am Kontrabass.

Wie anregend Ostermann mit ihrer seit 34 Jahren geführten Galerie und eigenem künstlerischen Schaffen gewirkt hat, das verdeutlicht diese Ausstellung. Neben Bildern der Galeristin stellen zwei Töchter und eine Enkelin von ihr aus sowie zwei Freundinnen.

Christine Ostermann zeigt seit längerer Zeit mal wieder ihre Bilder im naiven Stil. Sie malt Stadtansichten, häufig die Schwebebahn und auch Szenen aus dem Familienleben. Enkelin Paula Buchborn ist 14 Jahre alt und präsentiert erstmals ihre Arbeiten. In der Kunstwerkstatt Wuppertal Süd von Rosemarie Eschweiler besucht sie seit zwei Jahren Kurse und hat dort beachtliche Werke geschaffen. Sie zeigt frische Motive und überlagert diese. Engel, Schmetterlinge, ein Akrobat oder ein Flamingo sind zu sehen. Dazu arbeitet Buchborn Ausschnitte aus Magazinen ein, nutzt Kartoffeldruck und ritzt in die Farbe hinein.

Von Katrin Ostermann sind Glasobjekte unter dem Titel "Trügerisches Idyll" zu sehen. In gläsernen Weihnachtskugeln und Vasen hat sie kleine Szenen mit Figuren und winzigen Requisiten gestaltet. Es ist ein idyllisches aber auch leicht zerbrechliches Glück. Toni Barb, ebenfalls Tochter der Galeristin, verwendet für ihre Malerei Tinte in kräftigen Farben, die sie auf Leinwand oder Holz schüttet. Mit hellblauer Acrylfarbe begrenzt sie den Lauf der Tinte. So entstehen Bilder, die wie Landkarten anmuten und auch als emotionale Welten gelesen werden können.

Edith Weber ergänzt die Schau mit großen, bunt bemalten Schalen und Figurengruppen aus Keramik. Doris Schildkamp stellt Malerei und Papierarbeiten aus. Unter anderem zeigt sie Landschaften, in denen mitten auf der Wiese eine Zeche oder eine Kokerei steht. Leicht und luftig wie auch die Felder und Wolken sind die Anlagen gemalt, als hätten sich Technik und Natur längst ausgesöhnt.

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