Schwarzbach-Galerie zeigt die andere Seite des Jemen

Oberbarmen. „Ich möchte mal eine andere Seite des Jemen zeigen“, sagt Amna Ali Al-Nasiri. „Es gibt bei uns nicht nur Extremisten, wir haben auch Kultur.“ Den Beweis liefert sie in der Ausstellung „Arabische Gedichte“ in der Schwarzbach-Galerie.

Zusammen mit ihrer Düsseldorfer Kollegin und Freundin Ulrike Redlich-Kocks hat sie mehrere dieser Gedichte in ihren Werken interpretiert. So hängen meist zwei Bilder nebeneinander, denen ein- und dasselbe Gedicht zu Grunde liegt.

Die Herangehensweisen der Künstlerinnen unterscheiden sich allerdings sehr. Redlich-Kocks hat quadratische Leinwände bemalt — Al-Nasiris Bilder hängen in langen Bahnen an zwei Stöcken, am unteren Ende baumeln jemenitische Schriftzeichen. Manche Bilder sind sehr abstrakt, andere wiederum haben auch gegenständliche Elemente— so beispielsweise die Interpretationen des Gedichts „Sana’a trägt mich“. Darin ist die Sprache von farbigem Regen, strahlendem Licht und einem Minarett. Al-Nasiris Interpretation ist getragen von einem orangen Hintergrund mit farbigen Klecksen. Redlich-Kocks hat ein Minarett gemalt und mit viel hellem Gelb und bunten Farbspränklern gearbeitet. „Die Sprache ist so wunderschön farbig, und das wollte ich auch in den Bildern zeigen“, sagt Redlich-Kocks.

Zur Vernissage waren beide Künstlerinnen angereist. Trotz der Unruhen im Jemen war es Al-Nasiri ein Anliegen, persönlich zu kommen: „Gerade jetzt in Zeiten der Revolution finde ich das wichtig, um so das negative Bild des Jemen zu verbessern“, sagt sie. Und so waren auch Rafiq Aldoais von der Deutsch-Jemenitischen Gesellschaft und Kulturattachée Amida Sholan von der jemenitischen Botschaft aus Berlin gekommen, um eine Einführungsrede zu halten und über die Hintergründe der Ausstellung zu informieren. Im Anschluss daran, wurden drei Gedichte ausgewählt und in Jemenitisch und in Deutsch vorgetragen. So konnten sich die zahlreichen Gäste vom Klang der exotischen Worte beim Betrachten der Bilder inspirieren lassen. fb Zu sehen ist die Ausstellung in der Schwarzbach-Galerie, Schwarzbach 174, bis 3. April — täglich von 12 bis 18 Uhr. Nähere Informationen zu Barbara Binners Galerie gibt es im Netz unter www.schwarzbach-galerie.de

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