Schwarzbach-Galerie: Künstlerin erzählt vom Licht

Die Berlinerin Renée Strecker stellt ihre Werke aus.

Wuppertal. Renée Strecker ist gerne auf Reisen. Die Künstlerin genießt oft das Leben auf der kleinen äolischen Insel Alicudi im Norden von Sizilien, oder sie ist anderswo in der Welt unterwegs. Ihre Utensilien für die künstlerische Arbeit hat sie natürlich immer dabei. Wenn die Berlinerin von ihrer Reise-Leidenschaft spricht, dann meint sie das auch im übertragenen Sinn: "Die ganze Malerei ist eine Forschungsreise", erklärt sie lächelnd.

Die Ergebnisse ihrer künstlerischen Expeditionen zeigt Strecker derzeit unter dem Titel "Gesammeltes Licht" in der Schwarzbach-Galerie. Das Motto ist folgerichtig, denn die Künstlerin erzählt von Landschaften, von Horizonten, vom Farbspiel des Wassers und vor allem vom Licht, das hell, sanft und diffus ihre Bilder durchströmt. Gelb und Blau sind zwar die vorherrschenden Farben, doch die Künstlerin nutzt das ganze Spektrum. Sie zerlegt das in der Wirklichkeit gesammelte Licht in Farben.

Typisch für Strecker ist zudem der Einsatz von vielfältigen Materialien. Denn in ihren Öl- und Acrylbildern, Aquarellen und Zeichnungen verwendet sie häufig auch Asche oder Sand. Sie arbeitet gerne mit der besonders feinen Asche vom Ätna, oder sie nutzt auch ganz profan und doch aus Überzeugung das, was in ihrem heimischen Kohleofen zurückbleibt.

Für Sand hat Strecker ebenfalls ein besonderes Faible. Meist setzt sie den hellen märkischen Sand ein. Daneben hat sie aber auch 50 verschiedene Sorten aus aller Welt gesammelt. Besonders schätzt sie den roten Sand von Sylt oder aus Marroko. "Denn Rot ist eine anspruchsvolle Farbe. Die ist sehr dominant, da muss man sich besonders dran abarbeiten", sinniert sie.

Die Künstlerin trägt die Farbe und die Materialien auf Leinwand oder Papier auf, indem sie pinselt, zeichnet, tropft, kratzt, streut, klebt und drückt. So schafft sie eine ausdrucksstarke plastische, meist körnige Oberfläche, in die sie auch dichte Linienbündel mit Graphit hineinzeichnet oder auch Gewebe, also Texturen von Stoffen einarbeitet.

In einem Bild hat Strecker auch Ausschnitte von einem früheren eigenen Werk eingefügt - "damit entsteht ein Bild im Bild", wie die Künstlerin kommentiert. Auch leuchtende Acrylmalerei auf Glas und Collagen mit alten Zeitungsausschnitten und Teilen von Papierschachteln zeigt sie. Es sind dichte, gehaltvolle Arbeiten, die Strecker auf ihrer künstlerischen Reise entwickelt.

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