Schüler probieren Instrumente aus

Im Mahler-Saal durften die jungen Zuhörer die Instrumente selbst ausprobieren.

Schüler probieren Instrumente aus
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Ist das eine Blockflöte? Oder eine Klarinette? Die Kinder sind beim Schulkonzert im Mahler-Saal der Stadthalle unschlüssig. Tatsächlich ist in Benjamin Brittens „Phantasy Quartet“ neben den Streichern des Gémeaux Quartetts ein weniger populäres Instrument vertreten: die Oboe.

Andrius Puskunigis zeigt den Kindern das Holzblasinstrument und lässt Elias und Miriam sogar darauf spielen. Tief holen die Kinder Luft und pusten kräftig ins Doppelrohr hinein.

Obwohl das gar nicht so einfach ist, bekommen beide einen langen Ton heraus. Während sie spielen, bedient Puskunigis die Klappen. So ertönt richtige Musik ertönt und die Kinder nehmen stolz den begeisterten Beifall entgegen.

Moderator Raphael Amend lässt die Dritt- und Viertklässler fast durchgehend selbst aktiv werden, damit niemandem langweilig wird. Damit es trotzdem nicht zu laut wird, hat er leise Techniken entwickelt: Die Kinder schlagen den Rhythmus gegen die eigene Brust, tippen mit den Fingern oder reiben die Hände aneinander.

Und es gibt viele Fragen zu beantworten: „Warum können wir Töne überhaupt hören?“ Aleksandar weiß die Antwort: „Wegen der Schallwellen.“ Wann jemand ein richtiger Komponist ist, darüber gehen allerdings die Meinungen auseinander. Amend verrät dazu eine Anekdote: Benjamin Britten sei in einem Hotelflur beim Hüpfen überrascht worden. Seine Erklärung: Wenn er es schaffe, in sein Zimmer zu gelangen, ohne die roten Linien zu betreten, sei er ein richtiger Komponist. „Eigentlich hat sich Benjamin Britten immer gefühlt wie ein Kind“, erzählt Amend.

Sylvia Zucker, Matthijs Broersma und Yu Zhuang vom Baseler Gémeaux Quartett sind mit Begeisterung bei der Sache. Sie spielen nicht nur das stark rhythmisch geprägte Stück von Britten mit Intensität und beeindruckenden Klängen, sondern scherzen auch mit ihrem jungen Publikum. In kleinen Abschnitten präsentieren sie das Werk, das sie am Abend zuvor in der Kammermusik-Reihe „Saitenspiel“ bereits für Erwachsene aufgeführt haben.

Amend bringt die Kinder tatsächlich dazu, dass sie zuhören und versuchen, herauszubekommen, welches Instrument das Thema gerade spielt. Und alle Zuhörer des Schulkonzerts wissen nun auch, wie eine Oboe aussieht.

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