Premiere Auf dem Irrweg: Wie der Mensch an sich scheitert und die Welt ruiniert

Wuppertal · Schauspiel Wuppertal performt Faust und macht ihn so interessant.

 Egal, wie sehr er sich anstrengt: „Es irrt der Mensch, solang er strebt“: - (v.l.) Konstantin Rickert, Stefan Walz, Kevin Wilke, Julia Meier, Maditha Dolle, Thomas Braus.

Egal, wie sehr er sich anstrengt: „Es irrt der Mensch, solang er strebt“: - (v.l.) Konstantin Rickert, Stefan Walz, Kevin Wilke, Julia Meier, Maditha Dolle, Thomas Braus.

Foto: Schauspiel Wuppertal/Uwe Schinkel

Es irrt der Mensch, solang’ er strebt - lautet einer der vielen zum Sprichwort gewordenen Sätze aus Johann Wolfgang Goethes Faust. Die literarische Lebensweisheit ist roter Faden einer frischen, witzigen, manchmal skurrilen und immer wieder tiefgehenden Inszenierung des Schauspiels Wuppertal. Eine Performance, in der der Mensch von Anfang an in seinem Streben nach Selbstverwirklichung und Erfüllung buchstäblich gegen die Wand läuft. An sich scheitert und die Welt zerstört. Dabei wird dem Klassiker der Nimbus der Anbetung genommen, sodass er nahbar, aber nicht lächerlich wird. Diese Aufführung ist nicht auf dem Irrweg, sondern trifft ins Schwarze. Wenngleich sie etwas überfrachtet ist, weniger vielleicht manchmal mehr gewesen wäre. Das Publikum im gut gefüllten Theater am Engelsgarten anerkannte das bei der Premiere am Wochenende mit lang anhaltendem Applaus.