Kultur Schauspiel Wuppertal führt „Der Zauberberg“ von Thomas Mann auf: Die Pandemie hat den Zeitbegriff gesprengt

Wuppertal · Die Premiere von „Der Zauberberg“ ist am Samstag, 20. Mai, 19.30 Uhr im Theater am Engelsgarten.

 Henri Hüster, Hanna Rode und Christofer Schmidt entführen in das von Thomas Mann entworfene Sanatorium.

Henri Hüster, Hanna Rode und Christofer Schmidt entführen in das von Thomas Mann entworfene Sanatorium.

Foto: Anna Schwartz/ANNA SCHWARTZ

Zeit lässt sich messen, früher analog, heute digital. Und doch kann Zeit rasen, stehenbleiben, das Tempo wechseln. Zeit hat viel mit dem jeweiligen Empfinden zu tun. In der Coronakrise hat es zuletzt sehr gelitten. Der Zeitbegriff sei gesprengt worden, sagt Bühnen- und Kostümbildnerin Hanna Rode, die gerade wieder mit Henri Hüster für das Schauspiel Wuppertal arbeitet. Diesmal Thomas Manns „Der Zauberberg“ auf die Bühne des Theaters am Engelsgarten bringt. Der Schriftsteller selbst sprach von einem Zeit-Roman in doppeltem Sinne, weil er in der Verfallsepoche vor dem Ersten Weltkrieg spielt und weil er die Zeit selbst zum Thema macht. Das künstlerische Team greift dies für seine Inszenierung auf. Henri Hüster und Dramaturg Christofer Schmidt kürzten den 1085 Seiten starken Roman, der in 12 Jahren entstand, auf weniger als 80 Seiten und rund drei Stunden Aufführungszeit (inklusive Pause).