Schauspiel-Intendantin Abbrederis: „Ich finde die Stadt total cool“
Die neue Schauspiel-Intendantin Susanne Abbrederis über das Theater am Engelsgarten, ihren Spielplan und Wuppertal.
Zwischen Plüschbänken und edlem Holz im Kaiserwagen der Schwebebahn gab die Intendantin locker Auskunft über sich und ihre Pläne.
Frau Abbrederis, in welcher Stimmung haben Sie Ihre Arbeit in Wuppertal begonnen?
Susanne Abbrederis: Wir sind ganz gespannt auf das neue Haus! Jetzt geht es noch um viele Fragen: Wie ist die Raumwirkung? Wie sind die Wege? Wie ist die Akustik? Ein neues Theater hat man nicht jeden Tag.
Das Theater am Engelsgarten ist mit 152 Plätzen eher klein. Wie wollen Sie damit umgehen?
Abbrederis: So ein Gebäude, eine Halle, ist etwas komplett anderes als eine üblicherweise vorhandene Guckkastenbühne. Jetzt haben wir ein Werkraumtheater. So ein Raum braucht andere Theaterformen, teilweise andere Stücke. Das ist gerade das Tolle, dass die Schauspieler im Mittelpunkt stehen. Sie sind die Geschichtenerzähler.
Ihr Spielplan für die kommende Saison enthält viele bekannte Stücke. Gehen Sie da auf Nummer sicher?
Abbrederis: Als Stadttheater wollen wir alle Zuschauer von sechs bis 106 Jahren ansprechen. Wir bieten dafür ein breites Themenspektrum. Der Spielplan sollte etwas Neues, Kreiertes enthalten wie die „Schöne Müllerin“, bei der wir einen Liederzyklus in Szenen umsetzen. Ein klassisches Stück natürlich, das stark mit Sprache und Rollen arbeitet: „Minna von Barnhelm“. Und mit unserem Familienstück, dem „Gestiefelten Kater“, natürlich etwas für Kinder und Jugendliche. Damit wollen wir uns stark öffnen, unter anderem mit einer Patenschule an der Seite.