„Salü Zämme“: Schweiz lässt grüßen

Eine Ausstellung erinnert an Werner Haselmeier.

Wuppertal. „Salü Zämme!“ grüßt ein Ausschnitt des Lebenswerks von Werner Haselmeier. Es bedeutet „Hallo zusammen“ auf Schwizerdütsch und ist auch der Titel der aktuellen Ausstellung in der Backstubengalerie auf dem Ölberg, denn der verstorbene Künstler lebte in der Schweiz.

Überwiegend Gemälde, aber auch große detailreiche Drucke und kleine Installationen aus hölzernen Alltagsgegenständen sind ausgestellt. Emanuel Haselmeier stellte bei der Eröffnung zusammen mit seiner Mutter Heidi das Werk seines im Jahr 2006 gestorbenen Vaters vor. „Er hat eigentlich deshalb Kunst gemacht, weil er den Kontakt zu Menschen gesucht hat“, erklärte Heidi Haselmeier. Es hat damit begonnen, dass er gut zeichnen konnte, aber nach einer Weile verlor er das Interesse und probierte etwas Neues aus: Er griff zur Nähmaschine, malte in Eitempera oder band viele feine Pinsel zusammen und schaffte eine Farbkomposition mit Öl auf Leinwand, die aussieht wie gewebt.

Zwei solcher Gemälde hängen jetzt in der Galerie. Sie haben sich gerettet, andere gingen bei einem Brand im Friseursalon verloren. Doch als das Atelier in Amriswil 2011 geräumt wurde, mussten bereits 2,4 Tonnen Kunst entsorgt werden, die Installationen waren zu groß für das Lager auf der Wiesenstraße in Wuppertal.

Eine Zeit lang hat Haselmeier jede Woche ein Thema aus der Zeitung aufgegriffen, um es malerisch umzusetzen. So sind Vater mit Kind, Gorillas, Ölkatastrophen und die Wörter Tschernobyl, Aids und Manager zusammengekommen. „Auch bei großen Bildern hat er immer aus der freien Hand gemalt und nicht mit Projektionen gearbeitet“, erinnert sich sein Sohn. Im Atelier hatte Haselmeier viel Platz. Dort stellte er aus, mit Galeristen in seiner Heimat hat er sich überworfen und doch konnte er von seinen Bildern und zwei Unterrichtstagen als Kunstlehrer leben. Am Ende datierte und signierte er nicht mehr, sondern widmete sich vergänglicher Kunst in Form von Performances.

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