Rollentausch im Ski-Hotel
In der TiC-Komödie „Drei Männer im Schnee“ ist nichts, wie es scheint.
Wuppertal. Bei diesen „Drei Männern im Schnee“ ist Partystimmung garantiert. Wenn mitten im Stück das Karnevalsfieber ausbricht, ist das Ensemble auf der TiC-Bühne endgültig außer Rand und Band. In durcheinander gewürfelten Kostümen bilden die Darsteller eine Polonaise, singen und flirten. Und die Zuschauer kriegen sich nicht mehr ein vor Lachen und Klatschen.
Mit diesem Karneval trifft Intendant Ralf Budde den Kern des Stücks nach Erich Kästners Roman „Drei Männer im Schnee“. Um Verkleidungen und Rollentausch geht es hier von A bis Z. Am Anfang checken im exklusiven Skihotel Gäste mit falschen Identitäten ein. Der arme Schlucker Schulze ist in Wahrheit der schwerreiche Industrielle Tobler, der endlich erfahren will, „wie die Menschen wirklich sind“. An seiner Stelle muss der treue Diener Johann den Millionär spielen. Der dritte Mann ist Dr. Hagedorn, eigentlich ein arbeitsloser Akademiker. Als vermeintlicher Millionär steht er plötzlich im Mittelpunkt der Verwechslungskomödie. Das Personal umsorgt ihn und zwei reiche Damen starten einen Annäherungsversuch nach dem anderen.
Glücklicherweise hält Regisseur Budde nichts davon, die Handlung aus den 1930er Jahren in die Gegenwart zu versetzen. Lieber setzt er auf Zeitkolorit und bleibt damit auf der Linie der TiC-Produktionen „Comedian Harmonists“ und „Cabaret“. So darf das Männertrio Wolfgang Sprotte, Lars Grube und Christian Schulz zwischendurch alte Schlager wie „Jawoll meine Herren“ schmettern. Das Ausstatterteam Jan Bauerdick und Janosch Plaumann verwandelt die kleine Bühne an der Borner Straße in ein Hotel mit Alpenpanorama.