Rekord: Großes Theater für das Kleine Schauspielhaus

Ein Flyer zum Welttheatertag und allen Solidaritäts- bzw. Protestveranstaltungen kann hier als Pdf-Datei heruntergeladen werden.


Wuppertal. So viel ist schon mal sicher: Es wird die größte Solidaritätsveranstaltung, die deutsche Bühnen jemals organisiert haben. Der Welttheatertag, den die Intendantengruppe am Samstag in Wuppertal ausrichtet, wird mit einer Rekordbeteiligung gefeiert. 50 Bühnen machen an sechs Spielorten Theater: im Kleinen Schauspielhaus, in der Citykirche Elberfeld, im "Ort", in der Börse, in der Immanuelskirche und im TiC-Theater. Dazu kommt die große Gala, die um 19.30 Uhr im Opernhaus beginnt. "Bei gutem Wetter wird das Gala-Programm nach draußen übertragen", verspricht Yvonne Heiter von den Wuppertaler Bühnen.

Mit dabei ist auch das Wuppertaler Tanztheater, das gerade erst aus Asien zurückgekehrt ist. Für das Ensemble war es die mittlerweile sechste Gastspielreise nach Korea. Presse und Publikum feierten "Café Müller" und "Das Frühlingsopfer" am LG Arts Center in Seoul: In vier Aufführungen begeisterten die Wuppertaler mehr als 3000 Zuschauer, darunter Prominenz aus Kultur und Politik, Vertreter verschiedener Goethe-Institute, der deutsche Botschafter Hans-Ulrich Seidt und zahlreiche Künstlerfreunde von Pina Bausch.

Am Samstag gibt das Ensemble gleich mehrere Heimspiele: Um 16.45 Uhr zeigen die Tänzer im Kleinen Schauspielhaus Ausschnitte aus der "Kontakthof"-Version mit Jugendlichen. Auch "Der Fensterputzer" lässt grüßen: Szenen aus dem Pina-Bausch-Stück werden ebenfalls an der Kluse präsentiert.

Für die Abend-Gala im Barmer Opernhaus sind Auszüge aus "Kontakthof" mit dem Ensemble geplant - sicherlich ein Höhepunkt im Programm, denn die "Kontakthof"-Version mit dem Ensemble war in Wuppertal zuletzt vor zehn Jahren zu sehen. Dabei verspricht das Festival nicht nur einzelne künstlerische Leckerbissen. Für die Veranstalter geht es um das große Ganze: darum, gemeinsam gegen Sparmaßnahmen auf dem kulturellen Parkett zu protestieren und die drohende Schließung des Schauspielhauses zu verhindern.

Das Gebäude ist die eine Sache, die Finanzen sind eine ganz andere. Weitere drastische Etatkürzungen, wie sie die Stadt beabsichtigt, wären "das Aus des Schauspiels", sagt Intendanten-Sprecher Holk Freytag. Ebenso vehement betont er allerdings: "Wo ein Wille ist, ist auch ein Umweg. Es muss ein Umweg gefunden werden, um das Schauspielhaus zu retten." Deshalb soll der Welttheatertag auch nicht die letzte Rettungsaktion sein, wie Freytag ankündigt.

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