Kultur in Wuppertal 100 Jahre Einsatz für die Musik

Zupfensemble feiert sein Jubiläum.

 Gerhard Gierling mit der Pro Musica-Plakette.

Gerhard Gierling mit der Pro Musica-Plakette.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Für das Zupfensemble Wuppertal 1919 ist es die Krönung ihres Jubiläums. Das Laienorchester unter Leitung von Corinna Schäfer feiert nicht bloß das 100-jährige Bestehen. Es darf sich auch Träger der Pro Musica-Plakette nennen. Damit ehrt der amtierende Bundespräsident seit 1968 Instrumentalensembles, die mindestens schon ein Jahrhundert lang das gemeinsame Musizieren pflegen.

Stolz präsentiert der Vereinsvorsitzende Gerhard Gierling die Metallplakette, die – wie passend! – eine Musikerin mit Lyra zeigt. Gierling hat sie von der zentralen Verleihung aus Bottrop mitgebracht. Dort gingen im Mai Plaketten an elf Instrumentalgruppen – „und wir waren das einzige Zupfensemble, das geehrt worden ist“, berichtet Gierling. Er und sein Vorgänger Heinz Walter Müller erhielten die Auszeichnung aus der Hand von NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. In einem Schreiben bedankte sich die Ministerin dafür, dass „der Verein mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung des kulturellen Lebens in unserem Land geleistet“ hat.

So groß die Freude auch war – die Ehrung für das 20-köpfige Ensemble kam nicht ganz überraschend. Denn die Pro Musica-Plakette kann nur auf Antrag der jeweiligen Musikvereinigung vergeben werden. Für den Antrag des Zupfensembles Wuppertal hat der Vorstand Nachweise für kontinuierliche Aktivitäten zusammengestellt – unter anderem die Vereinssatzung aus dem Jahr 1919, Fotos aus der Gründerzeit und Programmzettel. „Da hat mir das Stadtarchiv sehr geholfen“, sagt Gierling. Er konnte auch auf das Privatarchiv des ehemaligen Vorsitzenden Friedhelm Bangert, der im vergangenen Jahr verstorben ist, zurückgreifen.

Aufzudröseln waren auch die Traditionslinien, die das Zupfensemble vereint. Die liefen ursprünglich parallel – als Elberfelder Mandolinen-Gesellschaft auf der einen und Wuppertaler Mandolinen-Gesellschaft auf der anderen Seite. Der entscheidende Schritt erfolgte 1982, als sich die beiden Gesellschaften zu einer Spielgemeinschaft zusammentaten. Vor zehn Jahren stand dann die Fusion zu einem Verein an. Hierbei wurde das Gründungsjahr der Elberfelder Mandolinen-Gesellschaft in den Vereinsnamen übernommen.

Das Jubiläum geht weiter. Unter dem Motto „100 Jahre Zupfmusik in Wuppertal“ spielen das Zupfensemble Wuppertal 1919 und die Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal (Makoge) am 17. November in der Historischen Stadthalle zusammen. Moderiert wird das Konzert von Schauspieler Olaf Reitz. Auf dem Programm stehen Pop-Hits wie „Baker Street“ und Filmmusik („Der Pate“), aber auch ein zeitgenössisches Werk von Anestis Logothetis. Vorab gibt es ein Jugendkonzert, bei dem das Ensemble Al Watan sowie Mitglieder der Bergischen Musikschule Wuppertal und der Essener Folkwang Musikschule auftreten. „Der Gedanke ist, dass wir mehr junge Leute für die Zupfmusik interessieren“, erklärt Gierling.

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