Premiere: Hetzjagd in Cronenberg

"Der Hexer ist überall" - Edgar Wallace lässt grüßen: „Der Hexer“ macht ab Freitag das Theater in Cronenberg (TiC) unsicher.

Wuppertal. "Der Hexer ist überall." Ronald F. Stürzebecher muss es wissen - immerhin inszeniert er die Kriminalkomödie von Edgar Wallace in seinem Theater in Cronenberg (TiC). Womit man auch schon (halbwegs) Entwarnung geben kann: "Überall" meint zwar nicht ganz Wuppertal, sondern "nur" die Welt des TiC. Doch genau dort, an der Borner Straße, dürfen sich die Zuschauer an keiner Stelle sicher fühlen.

Wer das Theater am 2. Februar betritt, sollte sich besser ganz genau umsehen, denn noch bevor sich um 20 Uhr der Premierenvorhang hebt, mischen sich die Schauspieler unter das ganz "normale" Publikum. "Es soll ja schließlich spannend werden", sagt Stürzebecher, der ganz auf die Qualitäten der Vorlage, einer Neufassung von Hartmut Uhlemann, vertraut: "Es ist ein Stück zum Rätselraten. Die Zuschauer werden permanent in die Irre geführt."

Sicher ist nur eines: Die Situation soll genauso gruselig wie komisch sein. Doch wer glaubt, durch die Wallace-Verfilmung bereits die Auflösung zu kennen, der irrt sich gewaltig.

"Theaterstück und Film haben eine ganz unterschiedliches Ende", freut sich Stürzebecher, weil die Zahl der Wissenden damit deutlich begrenzt sein dürfte.

Wer die Verfilmung mit Heinz Drache, Hans-Joachim Fuchsberger und Eddi Arent gesehen hat, kennt die Hexereien im TiC also noch lange nicht. Nur so viel darf verraten werden: Auch auf der Bühne ist der Verbrecher seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus. Und nicht nur der tot geglaubte Henry Arthur Milton, besser bekannt als "Der Hexer", mischt England auf. Auch seine schöne und charmante Frau Cora-Ann gibt Rätsel auf.

An ihre Fersen heften sich der ewig mürrische Oberinspektor Bliss und der korrekte, Tee liebende Oberinspektor Wembury, dem der erfahrene Polizeiarzt Dr. Lomond zur Seite steht.

Die Rollen von Jägern und Gejagtem übernehmen vertraute, aber auch neue TiC-Gesichter: Als "bessere Hälfte" des Hexers trifft Ensemble-Schauspielerin Racine Tewes auf zwei neue Kollegen. Peter Schniewind wird an der Borner Straße Inspektor, Ralph Hausotte zum Polizeiarzt berufen. Sie alle bekennen Farbe und schlagen sich auf die Seite des Guten - oder des Bösen.

Dabei fehlen auf der Bühne (ganz bewusst) die bunten Farbakzente: Stürzebecher setzt auf den Schwarz-Weiß-Kontrast und schlägt damit am Ende doch einen Bogen zwischen der Theater- und der Filmwelt. Man darf also im besten Wortsinn gespannt sein.

Aufführungen: Premiere feiert "Der Hexer" am Freitag, 2. Februar, um 20 Uhr. Aufgeführt wird die Krimikomödie auch am 10. Februar, 20 Uhr, 11. Februar, 15.30 und 19 Uhr, und am 18. Februar, 19 Uhr. Karten gibt es unter Telefon 47 22 11.

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