Vernissage : Posthume Würdigung des Werkes von Andreas Junge
Wuppertal Grölle pass:projects zeigt 40 Arbeiten des Wuppertalers mit Werken von Jenny Delhasse.
Existenziell, philosophisch, einfalls- und geistreich und gleichwohl kompromisslos in der Art. In der Schau mit Arbeiten des 2009 verstorbenen Wuppertaler Künstlers Andreas Junge werden Besucher Zeugen seiner expressiven, ungeschönt vom Leben erzählenden, freien und interdisziplinären Arbeitsweise. Figurative und abstrakte Gedankenbilder bannte der Künstler auf Papier, Leinen und alles, was er bemalen konnte. Sein Schaffen wird nun von Jürgen Grölle, über 30 Jahre Weggefährte, in seiner Galerie pass:projects an der Friedrich Ebert-Straße 143e, posthum gewürdigt.
Junge starb am 1. Juni 2009 in Wuppertal und wäre vor einigen Wochen 60 Jahre alt geworden. Zwischen 1984 und 1992 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschüler bei A. R. Penck. Bereits 1991 erhielt er den Von der Heydt-Förderpreis.
Beide Künstler beeindrucken, aber auf verschiedene Weise
Seine Produktivität schien kaum Grenzen zu kennen, die sich in unverwechselbarem Stil und Verweigerung gegen das Establishment manifestierte und in Kleinformaten bis hin zu riesigen Stofftüchern den Punk der Epoche spiegelte.
Ein auf den ersten Blick lieblich anmutender, großformatiger bunter Comic, auf dem Kinder rotkäpchengleich zu sehen sind, lässt einen beim näheren Hinsehen erschauern, wenn blutende Bäuche oder über den Figuren schwebende Bomben das Bild erschüttern.
Kleinteilige Aufzeichnungen fügen sich scheinbar choreografisch zu comicartigen Geschichten zusammen, teils mit Farbe besprühte Zeichen und Formen, negativ anmutende Motiv-Schablonen dienen als Instrument, um die häufig aufbegehrende und kritische Seite in ihm zum Ausdruck zu bringen. Mischtechniken, eingefärbte Zeitungen, ausgecuttete Scherenschnitte sind Ausdruck seiner vielschichtigen Arbeitsweise.