Pendler im Dienst der Kunst

Der gebürtige Wuppertaler Oliver Zybok leitet die Städtische Galerie in Remscheid. Sein Herz schlägt aber weiterhin für die Heimatstadt.

Wuppertal. Eine Professur in Braunschweig, Wohnsitz in Hamburg mit Dependance in Köln und regelmäßige Besuche daheim in Wuppertal. Oliver Zybok ist das Unterwegssein gewohnt.

Seit knapp einem Jahr hat sich der Pendel-Radius um eine Station erweitert: Seither leitet der gebürtige Wuppertaler die Städtische Galerie der Nachbarstadt Remscheid und sorgt dort für frischen Wind - derzeit mit der sehenswerten Ausstellung "Idylle. Traum und Trugschluss", die bereits Stationen in Hamburg und Salamanca hinter sich hat und bis zum 27.Januar zu sehen ist.

Gerade mal 36 Jahre ist Zybok alt und hat bereits eine beachtliche Karriere hingelegt: Nach dem Abitur am Gymnasium Kothen studierte er Kunstgeschichte in Aachen und Paris. Schon vor seiner Promotion zum 2003 arbeitete er als Kustos und Kurator an verschiedenen Museen, unter anderem im Ciurlionis Art Museum Litauen und im Museum für Angewandte Kunst Köln.

Am Städtischen Museum Leverkusen Schloss Morsbroich war Gerhard Finckh, heutiger Direktor des Von der Heydt-Museums, sein Chef. Nach Lehraufträgen an der Uni Frankfurt am Main und an der Hochschule für Bildende Künste Dresden sowie einer Gastprofessur an der University of Helsinki ist er seit 2006 Professor der Kunsttheorie des 20. und 21.Jahrhunderts an der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig.

"Man hatte immer einen Austausch, von der Erfahrung dieser Leute habe ich gezehrt", erinnert sich Zybok gern an seine Wuppertaler Zeit. Andererseits: "Man muss auch mal raus", findet er, "es ist auch schön, einen Blick von außen zu haben." Und für eine erfolgreiche Arbeit in der Kunstszene ist dieser Blick von außen auch notwendig.

Die Netzwerke darin sind nicht regional, sondern international geknüpft. Und die internationale Szene hat man schließlich nicht im Blick, wenn dieser an den bergischen Hügeln endet. Trotzdem: "Ich gucke noch jede Woche, wie der WSV gespielt hat", sagt Zybok und sieht mit seinem jungenhaft breiten Grinsen dabei so gar nicht aus wie der Herr Professor.

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