Kunsthochdrei : Museum sagt für dieses Jahr Kunsthochdrei-Veranstaltungen ab
Kooperation aus Literatur, Musik und Kunst steht nach dem Weggang von Gerhard Finckh vorerst vor dem Aus. Partner des Von der Heydt-Museums reagieren überrascht und enttäuscht.
Lutz-Werner Hesse ist enttäuscht. „Ich bedaure die Absage sehr, sie hat uns überrascht“, sagt der geschäftsführende Direktor der Musikhochschule Wuppertal und Mitorganisator des erfolgreichen Kulturformats „Kunsthochdrei“, dessen 13. Ausgabe in diesem Jahr nicht stattfindet. Abgesagt vom Von der Heydt-Museum mit der Begründung, dass Konzepte für die nächste Zeit überlegt und mit dem neuen Direktor des Hauses abgestimmt werden müssen – Roland Mönig tritt bekanntlich am 1. April seinen Dienst an. Hesse und die Vorsitzende des Literaturhaus-Vereins, Anne Linsel, die das Format mit dem letzten Museumschef Gerhard Finckh entwickelt hatten, sehen das anders. Es sei kommuniziert worden, die Reihe 2020 fortzusetzen, damit der neue Chef sich eine Meinung bilden und besser entscheiden könne, so Linsel.
2008 gewann Anne Linsel Lutz-Werner Hesse und Finckh für die Idee, ihre Bereiche bei bestimmten Themen zu attraktiven Veranstaltungen zu vereinigen. Dadurch würden Finckhs kunsthistorische Vorträge lebhafter, erhielten Hesses Studierende die Chance, ihre Konzerte zu moderieren. Eine Idee, die von Anfang ankam: Die jeweils 200 Plätze der fünf Veranstaltungen im Jahr waren immer ausverkauft. 2019 fand sich das Trio ein letztes Mal zusammen, um vier Termine zu organisieren.
Neuer Museumschef soll über Zukunft des Formats entscheiden
Im Herbst des Jahres machten sich Linsel und Hesse dann an die Arbeit für das folgende Programm. „Wir haben es Anfang Januar dieses Jahres bei einem Gespräch mit dem Museum vorgelegt“, so Hesse. Danach sei es in die Kalkulation eingeflossen. Einige Tage später aber sei die Absage vom Museum gekommen. Zur Begründung, erzählt Hesse, seien eine 3000 Euro-Lücke, vertragliche und Haftungsfragen sowie die schlechte personelle Aufstellung des Museums genannt worden, die eine Betreuung der Veranstaltungen nicht erlaube. „Für die 3000 Euro habe ich schnell einen Sponsoren gefunden, die beiden anderen Argumente waren zuvor nie Thema und kann ich nicht beurteilen.“ Die Absage komme nun zu einem Zeitpunkt, da man schon geplant habe. Hätte man damit gerechnet, hätte man sich die Arbeit gespart. Und die Absagen der Künstler, die „unangenehm und peinlich“ seien. Gleichwohl sei er nicht an einem Dissens, sondern an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert, wolle das Verhältnis zum Museum nicht weiter belasten, hält Hesse die Hand hin.