Partita Radicale: Neue Musik aus dem Wohnzimmer

Wuppertal. „Musik aus dem Polster“ — wie soll das, bitteschön, klingen? Partita Radicale, ein Ensemble für Neue und improvisierte Musik, hat die Antwort. Gunda Gottschalk: „Wir wollten wissen — wie klingt es, wenn man nur einfach sitzt?

“ Also bekommen Polster, Tasse oder Teewagen jeweils bestimmte Töne zugeordnet. Heraus kommt das Musiktheater-Stück: „Am schönsten ist es doch zu Hause — Neue Musik aus dem Polster.“ Auch Ausschnitte aus Musiken der Klassiker der Moderne und vorproduzierte Bänder liefern Geräusche und Musikalisches — etwa das Knirschen von Chips, gepaart mit dem Volkslied. Die Bänder werden angeknipst — so, wie man die Fernbedienung des Fernsehers bedient.

Die Szenen bewegen sich zwischen behaglicher Privatheit und beklemmender Stagnation — das Wohnzimmer als Oase oder Gefängnis. Gottschalk: „Wir gehen noch weiter, denn wir sehen auch, dass uns die Kulturpolitik quasi dazu zwingt, in die Privatheit anzutauchen.“

Die mikroskopisch durchleuchteten und musikalisch und gestisch umgesetzten Alltagsrituale versprechen auf jeden Fall eines: Es ist ein verrücktes Format — ein Abend, der in keine Schublade passt.

Uraufführung feiern die Musiker am Sonntag, 16. Oktober, um 20 Uhr im Trausaal Elberfeld, Neumarkt 10. Weitere Aufführungen folgen am 25. und am 27. November, jeweils 20 Uhr, am selben Ort. Zu Partita Radicale gehören Ute Völker, Karola Pasquay, Ortrud Kegel, Thomas Beimel und Gunda Gottschalk.

Nähere Infos zum Ensemble gibt es auch unter www.partitaradicale.de

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