Opernluft statt Essensduft in der Mensa der Uni

Die Bühnen zeigten erstmals eine Oper an der Hochschule. Das begeisterte vor allem Opern-Neulinge.

Opernluft statt Essensduft in der Mensa der Uni
Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Die Mensa der Bergischen Universität Wuppertal verwandelt sich in einen kleinen Opernsaal. Dort, wo normalerweise Studenten zu Mittag essen, erklingen die Klänge des Sinfonieorchesters und der Gesang der Schauspieler. Die Komische Oper „Der Torero oder Liebe im Akkord“ ist zu Gast an der Uni.

Durch die Kooperation der Uni mit den Wuppertaler Bühnen erhalten Studenten erstmals freien Eintritt und können in ihrer Mensa in vertrauter Umgebung Opernluft schnuppern. Der Panoramablick über das Tal bietet eine atemberaubende Kulisse, und während hinter den Bergen die Sonne untergeht, erklingen die ersten Töne des Orchesters.

Tatsächlich haben sich einige Studenten unter die Besucher der Vorstellung gemischt. „Das ist meine erste Oper“, sagt Lara Rübo. Und Julia Becker erklärt: „Das ist mal etwas anderes, als abends nur vor dem Fernseher zu sitzen.“

Das ist es wirklich — auf einem kleinen Holzwürfel als Bühne, drum herum das Sinfonieorchester, duellieren sich vor leuchtender Tal-Kulisse die Sopranistin Caroline, ihr greiser Ehemann Don Belflor und ihr Geliebter, der Flötist Tracolin mit Musik und Gesang.

Drunter und drüber geht es auf der Bühne. Während eines gemeinsamen Terzetts zertrümmert Caroline in Rockstar-Manier ihre Gitarre — und der Crescendo-Bote, angelehnt an den Postboten eines großen Schuh-Versandhauses, liefert fortlaufend Päckchen, die Caroline mit einem Kreischen begrüßt.

Mode, Musik, Liebe und Intrigen - das sind Themen, die auch Studenten begeistern. „Ich fand es richtig gut“, sagt Stephanie Hauke. „Normalerweise hat man als Student ja nicht so viel Geld für Opern.“ Julia Becker hat bereits das neue Veranstaltungs-Programm der Wuppertaler Bühnen studiert und sich weitere Veranstaltungen ausgesucht. „Den Stummfilm mit Livemusik werde ich mir auf jeden Fall auch noch ansehen“, sagt sie.

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