Wuppertaler Kultur : „Offizielles“ Engels-Porträt wandert durch die Stadt
Einladung zum Nachdenken über Kunst, ihre Wertzschätzung und den Revolutionär.
„Gibt es noch mehr?“, fragte ein Besucher scherzhaft. Gab es nicht. Lediglich ein Bild hing am Wochenende im Raum des Neuen Kunstvereins an der Hofaue. Nicht irgendein Bild – präsentiert wurde „Das offizielle Friedrich-Engels-Porträt zu seinem 200. Geburtstag“. Am 28. November 1820 wurde Engels in Barmen geboren. Das Jubiläum führt nun zu einem ganzen Veranstaltungsjahr voller attraktiver Programmpunkte. Und zu Andreas M. Wieses Porträt des Protagonisten.
Vor himmelblauem Hintergrund ist eine Person zu sehen, die „aussieht wie Friedrich Engels“, ist erklärend zu lesen. Bewusst hat Wiese keine Auseinandersetzung mit Persönlichkeit, Ideen oder historischer Bedeutung einfließen lassen. Hat keine Interpretation vorgegeben. Die Betrachter sollen individuell über Sinn und Bedeutung des Porträts entscheiden, ihre Erfahrung mit Kunst und ihre Vorstellung von Engels einbringen.
Basisdemokratische Abstimmung über das Schicksal des Bildes
Die ersten Besucher diskutierten rasch über die hoch gehaltenen Hände Engels’. „Das habe ich noch nie bei ihm gesehen, es wirkt, als wolle er einladen“, lautete ein Statement. Ein anderer Besucher lautmalte den wohl nicht ernst gemeinten Ausruf „Oh Gott, was habt ihr aus meinen Ideen gemacht.“