Nikola Ukic: Neue Kunst im alten Pfarrhaus

Rolf Hengesbach meldet sich als Galerist in Wuppertal zurück.

Wuppertal. Neue Kunst im alten Pfarrhaus: Rolf Hengesbach ist wieder als Galerist in Wuppertal aktiv. Neben seiner renommierten Galerie in Köln lädt der Wuppertaler nun auch in seiner Heimatstadt zu Ausstellungen ein. Der neue "Kunstraum Hengesbach" an der Vogelsangstraße 20 ist nur wenige Meter entfernt von dem Gebäude, in dem Hengesbach von 1991 bis 2003 eine Galerie führte.

Damals war es das Vorderhaus, das einstige Gemeindehaus auf dem früheren Gelände der reformierten Gemeinde Vogelsang-straße. Jetzt lädt Hengesbach in das dahinter liegende ehemalige Pfarrhaus ein.

"Die modernistische Architektur der 20er Jahre habe ich hier erstmal wieder in den Originalzustand gebracht", berichtet der 51-Jährige, der in der oberen Etage des Pfarrhauses wohnt. Gegenüber den großen, sachlich gehaltenen Räumen der Kölner Galerie habe diese Örtlichkeit einen intimeren Charakter.

Hengesbach wechselte 2003 nach Köln, um mit seiner Galerie international arbeiten zu können. Denn das funktioniere nur von den wenigen großen Zentren aus. Deshalb werde seine Hauptaktivität auch weiterhin in der Domstadt bleiben. Aber er freut sich nun auch auf ergänzende Ausstellungen in Wuppertal.

Den Auftakt bildet Nikola Ukic. Der aus Kroatien stammende Künstler, Meisterschüler von Georg Herold (Düsseldorfer Kunstakademie), arbeitet mit einem für die Kunst außergewöhnlichen Material. Der 33-Jährige fertigt Objekte aus Polyurethan, einem Füllmaterial, das als Bau-Schaum bekannt ist. Wenn Ukic das Material ansetzt und es in Schwarz oder dunklen Schlammtönen färbt, muss er es rasch bearbeiten. Sobald es quillt, gießt er es, knetet, zieht und knittert.

Heiter und verspielt wirken daneben die Werke, für die der Künstler das Innenleben von Filzstiften verwendet. Ukic ordnet die farbigen Röhrchen auf Papier oder Leinwand an. Die Werke haben etwas mit Schreiben und Linien zu tun und erinnern mit ihren knalligen Farben an Bonbons und bunt gefleckte Kinderhände. Es ist eine kleine, anspruchsvolle Ausstellung von ungewöhnlicher Materialität, mit der Hengesbach erneut in Wuppertal startet.

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