Nichts ist schwerer als das Leichte

Herbstkonzert: Instrumental-Verein begeistert in der Immanuelskirche. Er erforscht die galante Stilistik des jüngsten Bach-Sohnes gründlich.

Wuppertal. Der Instrumental-Verein Wuppertal lud zum Herbstkonzert in die Immanuelskirche. Wieder einmal zeigte es sich durch Christof Hilger, seit 2006 Leiter des Orchesters, bestens vorbereitet.

Hilger beschreitet gerne auch neue Wege, um das Repertoire des auf die Romantik spezialisierten Orchesters zu erweitern. Diesmal war Johann Christian Bachs "Sinfonia Concertante" in Es-Dur eher unbekanntes Terrain für die engagierten Laienmusiker.

Sie erforschen die galante Stilistik des jüngsten Bach-Sohnes gründlich. Dazu gehören die Leichtigkeit des Musizierens der ausschwingenden Kantilenen und das Konzertieren von Soli und Tutti - ganz im Sinne des Concerto grosso. Wie schwer es ist, das scheinbar Leichte locker klingen zu lassen, erfahren die duettierenden Violinen, Hörner und Holzbläser in ihren unterschiedlichen Concertino-Passagen. Dirigent Hilger aber hat immer ein aufmunterndes Lächeln und eine anerkennende Handbewegung für seine Musiker parat.

Ganz zu Hause ist das Orchester in der Jean Sibelius’ "Karelia-Suite", wo sich über fernem Streichergrummeln fröhliche Tanz-Motive entwickeln, vollmundige Streicherwogen fluten, Holzbläser-Einwürfe wie schwebend klingen. Der letzte schmissige Tanz wird als Zugabe wiederholt.

"Finlandia", die heimliche Nationalhymne der Finnen, beschließt in gewichtigen Schritten, mit schwungvollem Kampfgetümmel und monumentaler Fanfaren-Motivik den Abend wie mit einem Ausrufezeichen.

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