Neues Stück kommt beim Publikum gut an

In der Komödie im Theater im Tanzhaus feierte „Landeier —Bauern suchen Frauen“ Premiere.

Neues Stück kommt beim Publikum gut an
Foto: Stefan Fries

In Gummistiefeln und dreckverschmierter roter Latzhose stiefelt Kristof Stößel auf die Bühne und hat sofort die Lacher auf seiner Seite. „Landeier — Bauern suchen Frauen“ heißt die neue Komödie im Theater im Tanzhaus, die das Landleben liebevoll auf die Schippe nimmt. Jens, Jan und Richard treffen sich jeden Tag in der einzigen verbliebenen Kneipe von Busenbach und überlegen, wie sie wohl Frauen kennen lernen könnten. Mit der Ü30-Party im Gemeindehaus hat das nicht geklappt, „das war eher eine U70-Party“, erzählt Jan. Und auf die Internet-Anzeige bei der rumänischen Partnervermittlung hat sich auch noch keine Interessentin gemeldet.

Stößel wechselt als Schweinebauer Jens zwischen erstauntem Glotzen und dem Strahlen plötzlichen Verständnisses. Als sich die anderen über seinen Gestank beschweren, versucht er es mit „Oschän Bries“ (Ocean Brise). Zwischendurch schwankt er, ob ein weiblicher Gegenpart wirklich sinnvoll ist: „Treckerfahren kann ich besser alleine.“ Sein Freund Jan stimmt ihm zu: „Und wenn sie dann da sind, machen sie nur Ärger“ — dieser Meinung schließt sich auch das Publikum an, jedenfalls die männliche Hälfte dessen: „Ja, das stimmt!“.

Dirk Stasikowski spielt den Schafhirten Jan als einfachen Gesellen, der stets auf der Suche nach dem nächsten Schnaps oder Bier ist. Dem gegenüber steht der Bio-Bauer Richard (Niklas Peternek), der durchtrainiert vom Fahrrad steigt und gegenüber den beiden lamentierenden Bauernkollegen energiegeladen wirkt. Kneipenwirt Heinz (Herbert Ruhnau) sorgt sich hingegen vor allem um den ausreichenden Konsum seiner Kunden und serviert Ravioli aus der Dose.

Bewegung kommt in die Frauen-Suche, als erst die energische Postbotin Gertrud (Ilka Schäfer) hereinstürmt und etwas später die junge und hübsche Radlerin Lena (Teresa Schulz), die vom Gewitter überrascht wurde. Die beiden Damen übernehmen die Regie und drehen mit den Bauern ein Strip-Video für Youtube. Gleichzeitig soll Richard ein Hemd bügeln, Jan und Jens rühren Pfannkuchenteig zusammen, während sie die Knöpfe lösen. Je mehr Hüllen fallen, desto lauter wird das Giggeln im Publikum. Am Schluss stehen tatsächlich alle drei im Tanga im Scheinwerferlicht. Dazu spielt Regisseurin Michèle Connah immer wieder das Bergische Heimatlied ein — anfangs schwülstig mit dicker Orchestersoße, später leichtfüßig verjazzt. Und natürlich findet am Ende jeder der Landwirte eine gute Lebensperspektive.

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