Neue Konzertmeisterin verlässt Wuppertal

Nach nur einer Saison wechselt Olga Pogorelova nach Ludwigshafen. Wer die Nachfolge antritt, ist noch offen.

Wuppertal. Es war ein kurzes Gastspiel in Wuppertal: Olga Pogorelova verlässt das Sinfonieorchester. Die Geigerin, die ihr bedeutendes Amt erst zu Beginn der aktuellen Saison angetreten hatte, wechselt nach Ende der Spielzeit nach Ludwigshafen. Wie Toshiyuki Kamioka, Chef-Dirigent und künstlerischer Leiter des Sinfoniker, am heutigen Montag bestätigte, ist die Schlüsselposition im Orchester in Kürze erneut unbesetzt.

35 Jahre lang hatte Gabriela Ijac die Führungsrolle inne. Während der zweiten Japan-Tournee, bei der das Orchester im Oktober 2010 das Publikum im Land der aufgehenden Sonne begeistert hatte, stand sie zum letzten Mal offiziell im Rampenlicht. Seitdem wurde nach einem passenden Ersatz gesucht — und schließlich Olga Pogorelova gefunden.

Dass es ausgerechnet ihre Vorgängerin Gabriela Ijac war, die sie auf die Stelle in Wuppertal aufmerksam machte, schien ein Wink des Schicksals gewesen zu sein. Die Vorspiele absolvierte die gebürtige Russin anonym hinter dem Vorhang — wie alle anderen Kandidaten auch.

Dieses Prinzip wird nun erneut zum Tragen kommen, denn die Suche beginnt von vorn. Ein Ersatz für Olga Pogorelova ist noch nicht in Sicht — damit bleibt Nikolai Mintchev alleiniger Konzertmeister. Toshiyuki Kamioka macht indes deutlich, dass er Wert auf eine sorgfältige Auswahl legt und keinen übereilten Zugzwang verspürt. Einen geeigneten Konzertmeister oder eine geeignete Konzertmeisterin zu finden, „kann Jahre dauern“, sagt er. „Das ist die Realität — auch bei anderen renommierten Orchestern.“ Gründe für den Wechsel wurden am Montag nicht genannt. Kamioka formuliert es so: „Ein Instrument gut zu spielen, ist die eine Sache. Gut mit uns zu spielen, eine ganz andere.“

Rückenwind erhält der Orchester-Chef von Oberbürgermeister Peter Jung: „Je höher das Niveau des Orchesters steigt, desto schwieriger wird es, Stellen adäquat neu zu besetzen“, betont er. Finanzielle Gründe habe es jedenfalls nicht, dass man davon ausgehe, dass die Stelle durchaus einige Jahre lang unbesetzt bleiben könne: „Wir bekennen uns zu der Orchesterstärke. Es liegt nicht an Haushaltsentwicklungen. Es liegt allein an Herrn Kamioka — unter seiner Regie werden frei werdende Stellen neu besetzt.“ “ S. 20

“ Nähere Informationen zu den Sinfonikern gibt es unter

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