Musical-Premiere: Jazz, Stöckelschuhe und die Liebe zu Millionären

Das Musical „Manche mögen’s heiß“ begeistert in spritziger Umsetzung im Schauspielhaus.

Wuppertal. Heiße Höschen in rot-weiß, brandheiße Schusslöcher im Kontrabass und Hot Jazz - die explosive Mischung aus Sex and Crime, fetzigen Rhythmen und das uralte Muster der Verwandlungs- und Verwechslungskomödie machen den Erfolg des Musicals "Manche mögen’s heiß" (1972) von Peter Stone und Jule Styne aus, geschaffen nach dem Film von Billy Wilder aus den späten 50ern. In Wuppertal hatte "Sugar" (so der ursprüngliche Titel) in der spritzigen, quicklebendigen und das Zwerchfell strapazierenden Inszenierung von Reinhardt Friese Premiere.

Der riesige, begehbare, knallrote Stöckelschuh und der bewohnbare Kontrabass bringen surrealistische Elemente in die Glitzer-Welt (Bühne: Siegfried E. Mayer), die witzige Videographie von Frank Huhn holt den Comic mit ins Boot. Den Vogel aber schießen Thomas Braus (Joe) und Stephan Boving (Jerry) ab - die sich als perfekt im Stil der wilden 20er gestylte Musikerinnen (Kostüme: Annette Mahlendorf) mit Saxofon und Bass in die Damenband von Sweet Sue (An Kuohn) schmuggeln.

Tarnung ist das beste Versteck für die beiden arbeitslosen Musiker, die Zeuge einer wilden Schießerei im Chicagoer Bandenkrieg wurden. Da bleibt kein Auge trocken, wenn sie in Kleidern auf hohen Schuhen stöckeln, Daphnes Busen verrutscht und beide im hohen Diskant säuseln. Dass sich die kesse Sugar Kane (Ute Henryke Büttner) in Joe/Josephine unsterblich verliebt, gehört zur Verwechslungskomik. Denn Sugar ist auf der Suche nach dem Millionär fürs Leben, in dessen Rolle Joe auch schlüpft.

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