Museumsnacht - das Programm als Download

Der Programm-Flyer zur Museumsnacht mit allen teilnehmenden Museen und Galerien kann hier als Pdf-Datei heruntergeladen werden.

Wuppertal. Auf die Franzosen waren Rhein und Berg um 1800 nicht gut zu sprechen. Entsprechend frei atmete der deutsche Geist, nachdem Napoleon geschlagen war: Das Wuppertal schwang sich zur wirtschaftlichen Macht auf, es konstituierte sich ein Bürgertum. Die private Welt der Bürger von 1815 bis 1850 ist Thema der Ausstellung "Von Tugend und Glück", die am Samstag von 18 bis 24 Uhr mit der 8. Museumsnacht eingeläutet wird. Eine kleine Sensation ist dabei, dass sich mit Von der Heydt-Museum, Historischem Zentrum, Völkerkundemuseum und CityKirche Elberfeld vier Orte vernetzen, um die Ära des Biedermeier in all ihren Facetten zu erfassen.

Die Idee zu dieser Schau entstand im Umfeld des Deweerth’schen Gartens, dessen Förderverein, namentlich Brigitte Alexander und Antonia Dinnebier, die Quellenlage zu dem einst reichsten Elberfelder Peter de Weerth unter die Lupe nahm.

So liegt ein Fokus auf der Selbstdarstellung des biedermeierlichen Bürgers, der in Baukunst, Gartengestaltung oder Wohnkultur zu repräsentieren suchte - und Wuppertal einen reichen Schatz an Denkmälern hinterließ. Das Von der Heydt-Museum zeigt dazu erlesene Porträts der Düsseldorfer Malerschule, die das Wuppertaler Bürgertum effektvoll in Szene setzte.

Dem sozialen Engagement der betuchten Bürger widmet sich eine Ausstellung in der CityKirche. Dort sind Dokumente zu den Aktivitäten der führenden Kreise in Kirche, Vereinen und Wohlfahrt zu sehen. Über Bibel und Atlas Peter de Weerths geht der Reigen weiter an das Völkerkundemuseum der Archiv- und Museumsstiftung der VEM - handelt es sich dabei doch um Insignien kirchlichen und globalen Handelns, das sich in der bergischen Missionstätigkeit bündelt.

Dass Biedermeier nicht nur bieder und Meier war, belegt das Historische Zentrum mit einer herausragenden Ausstellung von Karikaturen, die das Verschrobene der Zeit aufs Korn nehmen. Als Klammer dient der fiktive Ort Krähwinkel, ein Gespinst des Biedermeiers, in dem sich alles Skurrile der Ära trifft.

In der Museumsnacht verbindet ein Oldtimer-Shuttlebus die vier Orte, die Nutzung ist im Eintrittspreis (5 Euro) enthalten. Karten gibt es an den Museumskassen. Der Katalog kostet 7,50 Euro.

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