Menschenrechte: Jung-Autoren feiern Armin T. Wegner

Die Ergebnisse eines Literaturwettbewerbs liegen jetzt in Buchform vor.

Wuppertal. Was Armin T. Wegner vom wilhelminischen Imperialismus und damit von der Epoche unterscheidet, in die er geboren wurde, formuliert der Wuppertaler Ulrich Klan heute so: "Er reiste per Motorrad, Kamel oder Faltboot und hatte das damals modernste Equipment für Korrespondenten im Gepäck: Leica-Fotoapparat und Reiseschreibmaschine", erklärt Klan (Internationale Armin T. Wegner-Gesellschaft) mit Blick auf den Exildichter und Menschenrechtler, der zeitweilig Bestseller-Autor war und viele Länder der Erde bereiste - insbesondere im Nahen Osten, in der Sowjetunion und im Kaukasus.

"Den Völkern und Kulturen des Orients begegnete er für seine Zeit ungewöhnlich offen und ohne Überheblichkeit", betont Klan. "Sein Vermächtnis lebt." Nicht zuletzt durch ein Buch, das einen bezeichnenden Titel trägt: "Wer die Wahrheit spricht, muss immer ein gesatteltes Pferd bereithalten". 26 Kurzgeschichten sollen die Unteilbarkeit der Menschenrechte spiegeln: 26 junge Autoren widmen sich jeweils einem Menschenrechtsartikel.

So erinnert das Lesebuch, das Tobias Kiwitt (Amnesty International) und Ulrich Klan herausgegeben haben, nicht nur an Wegner selbst, sondern stellt zudem Nachwuchs-Schriftsteller vor, die sich beim ersten Armin T. Wegner Literaturwettbewerb einen Namen gemacht haben. Dazu gehört auch ein Nachwort von Günter Wallraff, dem Schirmherrn des Wettbewerbs, für den Wegner durch seine "Zivilcourage und den aufrechten Gang" zum Vorbild wurde: "Er sah nicht weg, wo er Unrecht, Gewalt und Unterdrückung begegnete." "Wer die Wahrheit spricht, muss immer ein gesatteltes Pferd bereithalten": Ein Menschenrechte-Lesebuch, Tobias Kiwitt und Ulrich Klan (Hrsg.), Edition Roesner, Wien 2010, ISBN 978-3-902300-50-8.

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