Mein Lieblings-Sisley (6): Johannes Slawigs Fels in der Brandung

Wuppertal. Der einsame Fels in der Brandung — Kämmerer Johannes Slawig hat ihn in sein Herz geschlossen. Alfred Sisley malte den Felsen am Strand der Langland Bucht, unterhalb des Hotel Osborne in der Nähe von Cardiff.

Der Impressionist war 1897, ein Jahr vor seinem Tod, noch einmal nach England gereist — zusammen mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Eugénie Lescouezec, die er dort heiratete.

Die Bilder aus der „Storr’s Rock“-Serie gehören zu seinen letzten Gemälden. Das Wasser ist stark bewegt, Sisley hält es mit denselben Farben fest wie den massiven Felsblock. Die weißen Schaumkronen erinnern an japanische Farbholzschnitte.

„Mir gefallen die Bilder von Storr’s Rock, weil Sisley hier — endlich einmal — etwas ganz Neues ausprobierte“, erklärt Slawig. „Die Pinselführung ist frei und für ihn ungewohnt heftig und kraftvoll. Möglicherweise hätte Sisley von hier aus zu einer neuen stilistischen Sprache gefunden.“ Die Zeit, seinen neuen Ansatz zu verfolgen, blieb ihm allerdings nicht. Am 29. Januar 1899 starb er — der Landschaftsmaler wurde 59 Jahre alt.

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