Mein Lieblings-Sisley (4): Matthias Nocke und die Freundschaft
Dem Kulturdezernenten gefällt ein Werk Sisleys, das dessen Freund Monet zeigt.
Wuppertal. Freundschaft ist ein Thema, das (auch) im Rathaus wichtig ist — jedenfalls ist es eines, das Kulturdezernent Matthias Nocke besonders bewegt. „Le Peintre Monet dans la Forêt de Fontainebleau“ heißt das Gemälde, das Nocke in der aktuellen Sisley-Ausstellung am besten gefällt. Auf gut Deutsch gesagt: „Der Maler Monet im Wald von Fontainebleau“ ist ihm im Von der Heydt-Museum — mehr noch als andere Werke — ins Auge gesprungen.
„Es ist mein Lieblingsbild, weil es die glückliche Zeit der Freundschaft zwischen Renoir, Monet und Sisley besonders gut zeigt“, erklärt Nocke. „Es ist das Bild der unbeschwerten Zeit vor dem Krieg von 1870/71.“ Einer Zeit also, „als die jungen Künstler noch an eine große, gemeinsame Zukunft glaubten“.
„Der Maler Monet im Wald von Fontainebleau“ ist eines der frühen Momentaufnahmen des Impressionisten. Alfred Sisley malte das Bild, als er rund 25 Jahre jung war. Wer das Werk heute in Elberfeld begutachtet, sieht einen Maler, der an der Staffelei sitzt — unter einem Baum. Gut erkennbar ist auch einer der großen Felsblöcke, wie sie typisch sind für den Wald um Barbizon. Im Schatten zeigt sich ein zweiter Mann, der gerade seine Siesta hält — vielleicht handelt es sich um Renoir, wie im Museum gemutmaßt wird.