Intersdisziplinäres Arbeiten Marina Abramović ist erste Pina Bausch-Gastprofessorin in Essen

Essen/Wuppertal · Marina Abramović arbeitet jetzt als erste Pina Bausch-Gastprofessorin an der Folkwang Universität in Essen. Am Montag stellte die gebürtige Serbin ihre Pläne vor.

Marina Abramovic.

Marina Abramovic.

Foto: dpa/Börres Weiffenbach

Vorgeben will sie nichts. Vielmehr sollen die insgesamt 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Free Interdisciplinary Performance Laboratory“ an der Folkwang Universität der Künste ihre Ideen und ihr Feuer einbringen. Um gemeinsam etwas Neues zu erschaffen. Marina Abramović hat am Montag ihre Arbeit als erste Pina Bausch Gastprofessorin aufgenommen. Die weltberühmte, mittlerweile 75-jährige Performancekünstlerin (“The Artist is Present“) stellte zusammen mit dem Rektor der Universität, Andreas Jacob, und Salomon Bausch, der die Pina Bausch Foundation leitet, ihre Pläne vor.

In vier Workshop-Phasen, die sich auf ein Jahr verteilen, wird die gebürtige Serbin mit Wohnsitz in New York mit den ausgewählten Studierenden, die vielen verschiedenen künstlerischen Sparten stammen, interdisziplinär arbeiten, am Ende (im Juli 2023) eine öffentliche Arbeit präsentieren.

Die Gastprofessur war im Juli bekannt gegeben worden. Sie wird vom Land und der Kunststiftung des Landes zunächst für fünf Jahre gefördert und geht auf eine Idee der ehemaligen Intendantin des Tanztheaters Pina Bausch, Bettina Wagner-Bergelt, und der damaligen Referatsleiterin für Theater und Tanz im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und heutigen Koordinatorin der Vorlaufphase des Pina Bausch Zentrums, Bettina Milz, zurück. Weitere bekannte Gastprofessoren sollen ab 2023/24 folgen.

Salomon Bausch erinnerte an die engen Verbindungen seiner Mutter mit der Folkwang Universität (sie hatte dort studiert), die bis zum heutigen Tage im Tanztheater und der Foundation fortleben und in die Zukunft gedacht werden sollen. Er nannte in diesem Zusammenhang auch das Pina Bausch Zentrum. Projekte mit Studierenden seien sehr wichtig, für diese selbst und für die Stücke Pina Bauschs.

Abramović wiederum hob hervor, dass die neue Aufgabe eine große Ehre für sie ist. Sie habe zwar Pina Bausch nie selbst kennengelernt, hege aber großen Respekt für sie, schätze ihre Arbeit sehr, ihre Interdisziplinarität und Begründung von etwas ganz Neuem, das von elementarer Bedeutung für den zeitgenössischen Tanz sei.

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