Marc Schaeferdiek: Der Oboen-Doktor hat seine Instrumente im Griff

Er spielt, doziert und schreibt: Der Dozent der Musikhochschule kennt sich aus – in Theorie und Praxis. Der 39-Jährige hat einen Ratgeber zur Reparatur und Pflege von Oboen veröffentlicht.

Wuppertal. Eine der berühmtesten Assoziationen zur Oboe ist die Ente. Denn in Sergej Prokofjews musikalischem Märchen "Peter und der Wolf" ist jeder Figur ebenso ein spezielles Instrument wie ein bestimmtes Thema zugeordnet. Und die Ente wird von der Oboe gespielt.

Was sich in der Sinfonie so herrlich leicht anhört, ist schwere Arbeit. "Die Oboe ist nicht wie ein Klavier, an das man sich setzt und einfach loslegt", erklärt Marc Schaeferdiek.

Der 39-Jährige ist Dozent für Oboe an der Musikhochschule Köln, Standort Wuppertal. "Die Oboe ist eines der kompliziertesten Blasinstrumente. Und neben der Musikalität ist der Spieler auch ein Handwerkskünstler", sagt der gebürtige Aachener - und ist auch schon mitten in seinem Thema.

Als während seines Studiums das Geld knapp wurde, kam der Oboist darauf, nicht nur das eigene Instrument zu pflegen, sondern auch bei den Oboen der Kollegen Tonqualität und Tonansprache mit guter Wartung auf Vordermann zu bringen: "Auch die unlösbar scheinenden Probleme bekomme ich mittlerweile gut in den Griff."

Dass er damit so etwas wie einen Meilenstein für Oboisten verfasst hat, verschweigt der bescheidene Musikus. Der 2006 erschienene Titel "Der Oboen-Doktor" soll in diesem Jahr sogar in japanischer Sprache verlegt werden.

Seine fünfjährige Tochter beispielsweise trällert ein bisschen auf der Blockflöte: "Aber noch lieber läuft sich draußen herum." Und das gibt ihm Zeit, mal wieder ganz in Ruhe eine Oboe zur Hand zu nehmen.

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