Mak Zak: Bösewicht vom Dienst gibt den Charmeur

Mark Zak spielt sonst den Gangster. Jetzt ist er im Kammerspielchen als verheirateter Mann auf Abwegen zu sehen.

Mak Zak: Bösewicht vom Dienst gibt den Charmeur
Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Sein Gesicht werden viele Fernseh-Zuschauer kennen: Mark Zak ist der Bösewicht vom Dienst. In unzähligen Fernseh- und Kinofilmen wie „Soko 5113“, „Der Alte“ oder „Hotte im Paradies“ spielt er Gangster, Zuhälter oder Handlanger von Mafia-Bossen. Doch auch Soldaten und elegante Geschäftsmänner gehören zum Repertoire des gebürtigen Russen. So spielte er in dem Reich-Ranicki-Film „Mein Leben“ den Rotarmisten Fischmann. „Wirklich eine berührende Szene“, sagt Zak. Im Kino ist er ab 15. Mai in dem Thriller „Stereo“ neben Moritz Bleibtreu und Jürgen Vogel zu sehen. Ab diesem Samstag jedoch steht Zak erstmal als Alex in der Komödie „Achterbahn“ auf der Bühne des Wichlinghauser Kammerspielchens.

„Ich habe das Stück gelesen und war sofort begeistert.“ In der Zwei-Personen-Komödie trifft der verheiratete Alex auf die attraktive junge Juliette. Als er sie in sein Appartement mitnimmt, kommt es zu einer Berg- und Talfahrt der Gefühle. Theaterspielen ist für Mark Zak ein Bonbon zwischen anstrengenden Drehtagen — es bringt finanziell wenig ein, macht ihm aber sehr viel Spaß. „Das Stück von Eric Assous hat viel Witz, aber auch Tiefgang, und die Kollegen sind sehr nett.“

Am Theater schätzt der 54-Jährige die Ruhe beim Proben. „Beim Fernsehen werden die Drehtage dauernd nach unten geschraubt. Statt früher 26 oder 28 Drehtage sind für einen Tatort jetzt nur noch 19 vorgesehen. Das ist für das ganze Team viel stressiger.“ Für jede Szene bleibe weniger Zeit, der Regisseur müsse sich schnell zufriedengeben, weil weitere Wiederholungen oder Einstellungen zu teuer sind.

Deshalb schwärmt Zak von amerikanischen Produktionen, wo Zeit und Material noch üppiger vorhanden seien. Auch die Umgangsformen seien viel freundlicher als an manchem deutschen Set: „Man wird dort wirklich zuvorkommend behandelt.“ Hierzulande bekomme er manchmal nicht einmal einen Stuhl angeboten während stundenlanger Wartezeiten. Zum Ausgleich hat Mark Zak jetzt den Krimi „Glaube Liebe Mafia — ein Fall für Josif Bondar“ bei Kiepenheuer und Witsch herausgebracht. „Ich wollte das verwirklichen, was ich für richtig halte“, sagt er zum Buch.

Zuerst erschien ein Teil des Krimis als Hörspiel für den WDR, dann das Buch. Im Mai soll die zweite Hälfte im Radio zu hören sein. „Es war erstaunlich leicht, einen Verlag zu finden“, freut sich Zak. Nach drei Wochen hatte er eine Agentin, nach weiteren zwei Wochen den Verleger. Ob er weitere Folgen schreibt oder lieber häufiger Theater spielt, weiß er noch nicht. „Es tut mir beides gut.“

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