Led Zeppelin: Hardrock in der Jazz-Reihe

Das Indigo Streichquartett trat mit Jan Kazda im Kleinen Schauspielhaus auf.

Wuppertal. Hardrock mal ganz anders: Beim Konzert am Samstagabend präsentierten das Indigo Streichquartett zusammen mit dem Wuppertaler Rockmusiker Jan Kazda Songs der legendären Rockband Led Zeppelin — und das mit Hilfe zweier Geigen, einer Bratsche, einem Cello und einer Bassgitarre.

Mit dieser ungewöhnlichen Mischung begeisterten die fünf Musiker ihr Publikum beim „Nachtfoyer“ im Kleinen Schauspielhaus. Zu Songs wie „Houses of the holy“ oder auch „Whole lotta love“ entlockten sie ihren Instrumenten durchaus eher ungewöhnliche Geräusche, beispielsweise durch das Wischen des Bogens über die Geigenseiten oder die ganz hohen Töne der Bassgitarre, die dann schon dem Sound einer typischen E-Gitarre nah kamen. Aber dennoch: „Die Stücke sind doch recht stark verfremdet und überarbeitet“, so Kazda.

Die Streicher übernahmen so jeweils einzelne Melodien, spielten für den vollen Klang der Refrains dann aber wieder zusammen. Für den richtigen Sound waren die Instrumente trotz des recht intimen Rahmens dennoch an Verstärker angeschlossen. Ganz wie die Originale wechselten die Lieder so zwischen ruhigeren und kraftvolleren Parts.

Spannung und Rhythmus baute das Streichquartett — bestehend aus Heike Haushalter, Petra Stalz, Monika Malek und Gesa Hangen — auf, indem es kurze und schnell aufeinander folgende Töne produzierte. In mehreren Soli spielten die Musiker aber auch tragende Melodien. Der Einstieg in das Lied „The Rain Song“ wurde getragen von der Violine, zu „Communication Breakdown“ quietschten und jaulten die Geigen dagegen und erzeugten so zusammen mit dem Rhythmus der Bassgitarre ein mitreißendes Stück.

Das kam auch beim Publikum an, wo so mancher Zuschauer mit der Hand oder dem Fuß mitwippte. Man hörte erstauntes und begeistertes Auflachen bei gekonnt gespielten Passagen der Rockklassiker oder auch Ausrufe wie „Oh ja“ bei der Ansage des nächsten Stückes. Neben Liedern von Led Zeppelin spielten die Musiker aber auch einige Kompositionen von Kazda selbst, in denen die zwei Geigen und die Bratsche beispielsweise einen Kanon zu dritt präsentierten. Diese Stücke begeisterten das Publikum nicht weniger, so dass der Abend nicht nur etwas Besonderes für Led-Zeppelin-Fans wurde.

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