Kunstkomplex zeigt die Wachsspuren der Jane Nodine
Eine der bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen der USA zeigt jetzt ihre Arbeiten in Elberfeld.
Elberfeld. Das Bügeleisen auf dem Hemd stehen lassen — das ist eine Sünde für alle Hausfrauen und Hausmänner. Jane Nodine tut das absichtlich und erzielt damit tolle Effekte, die sie jetzt im Kunstkomplex unter dem Titel „Wax Traces — Spuren aus Wachs“ ausstellt. Nicht direkt auf dem Hemd lässt sie Brandflecken entstehen, sondern auf einem von dem Hemd gemachten Foto. Doch nicht nur das: „Ich überziehe die Bilder mit Bienenwachs“, sagt Jane Nodine.
Die alte Technik nennt sich Enkaustik. Diese stamme aus der griechisch-römischen Antike. Die amerikanische Künstlerin ist eine der wenigen, die heute von ihr Gebrauch macht, denn sie findet: „Das Wachs hat ein eigenes Leben.“
Bei ihren Werken bearbeitet sie stets einen Untergrund und trägt dann eine oder mehrere Schichten Wachs auf. In das Wachs sind dann Pigmente eingearbeitet, Kerben eingeschnitzt oder es bleibt unbearbeitet: „Das Wachs macht eine wunderschöne Oberfläche.“ So auch bei den Bildern mit Hemd und Bügeleisen. In einer Serie ist das Hemd mal von den Brandspuren des Eisens eingeschlossen, in einem beeindruckenden Stück aber ist der dunkle verbrannte Schatten der Kopf, der aus dem Hemd hinaus schaut. „Mit dem Wachs kann ich kontrollieren, wie viel zu sehen ist“, sagt die Professorin der University of South Carolina.