Freies Netzwerk Kultur Kunst trifft Politik im Rathaus Barmen

Tine Lowisch vom Freien Netzwerk Kultur über gute Bedingungen, die Kunst- und Kulturarbeit möglich machen.

 Tine Lowisch vom Freien Netzwerk Kultur.

Tine Lowisch vom Freien Netzwerk Kultur.

Foto: CLAUDIA SCHEER VAN ERP

Und wieder einmal haben wir uns alle auf ein sehr spannendes Experiment eingelassen.Wir tun dies mit ansteigender Begeisterung seit unserer Gründung im Rahmen unserer Jour Fixe Reihe, die im Kern und mit viel Herzblut von Uta Atzpodien und Lars Emrich – zwei von unseren fünf Vorstandsmitgliedern, vorbereitet wird. Was passiert da? Unser Freies Netzwerk Kultur lädt sich als große Gruppe von freischaffenden Kunst- und Kulturgestaltern in Orte innerhalb dieser Stadt ein, an denen man, wenn man seine Wünsche, Empfehlungen und ja, auch seine Forderungen nicht nur in den eigenen Spiegel sprechen will, nicht vorbeikommt. Wir laden uns ein in Gespräche, in denen über unser Schicksal entschieden wird und in die man sich alleine nicht so leicht empfehlen kann. Bringen jede Menge Bereitschaft mit, zu gestalten, damit in ein paar Jahren alle sagen können: Jetzt ist es in der Wuppertaler Kunst- und Kulturlandschaft so, wie es sein sollte. Oder, wie Immanuel Kants letztes Wort lautete: „ Es ist gut.“ „Gut soll’s werden. Sind wir endlich wieder gut? Sieh zu, dass es gut wird“, antwortet ihm im Loop darauf mein aktueller Lieblingskünstler Andreas Fischer mit seiner Installation, die es vor kurzem in der Kunsthalle in Düsseldorf zu genießen gab – bis es gut ist, dauert es wohl.

Für den Termin im Ratssaal in Barmen haben wir uns Unterstützung in der Moderation geholt, den Ablauf und die Struktur der Themen überlegt, Politiker aus Stadt, Land und Bund für den Dialog gewonnen und ein paar Fragen hatten wir natürlich auch im Gepäck. Welche Vision haben Politiker für Kunst und Kultur in Wuppertal und mit welchen Schritten wird der Weg zu dieser Vision beginnen? Oder: Welche Ideen haben die Entscheider in der Stadt, die vierte Säule „Bürgerbeteiligung – Forum Wupperbogen“ im Pina Bausch Zentrum als eigenständigen Betrieb zu etablieren und wie soll das realisiert werden? Dann zum Beispiel noch: Wie schaffen wir es, das Budget für die Freie Kunst und Kultur der Stadt Wuppertal deutlich zu erhöhen? Und natürlich auch: Wie stellen sich Politiker die Vereinfachung von Kunst- und Kulturförderung in Wuppertal vor? Vielleicht können sich in Zukunft ja alle besser vorstellen, einen Kulturentwicklungsplan für Wuppertal gemeinsam mit Kunst- und Kulturschaffenden dieser Stadt auf den Weg zu bringen und zu unterstützen.

Denn Kunst und Kultur wird von Künstlern gemacht. Egal, ob sie freiberuflich arbeiten, oder festangestellt sind. Einen Plan, das Potenzial für eine Stadt in dieser Frage weiter zu entwickeln braucht meiner Meinung nach im Wesentlichen interessierte, zugeneigte, kompetente Begleitung. Dann entwickelt sich alles wie von selbst. Bei Kulturentwicklungsplänen geht es ja nicht um die Planung von kreativen und künstlerischen Prozessen. Das ist weder die Aufgabe von Politik noch von Verwaltung. Es geht um die Entwicklung von guten Bedingungen, die Kunst- und Kulturarbeit möglich machen, am besten immer wieder neu orientiert und aktuell angepasst an die Veränderungen in der eigenen Stadt. Kulturpolitiker/innen gestalten gemeinsam mit Künstler/innen die Rahmenbedingungen für das kulturelle Leben in unserer Stadt, denn nur so können wir vertrauensvoll zusammenarbeiten und alle gemeinsam die richtigen Entscheidungen treffen. „Wichtig ist nur, was am Ende dabei rauskommt!“, mit diesem Satz arbeitet eine weitere Installation von Andreas Fischer. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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