Wuppertal : Kulturbericht 2016/17: Auf der Kultur-Treppe nach oben
Die Stadt legt ihren Bericht vor - mit positiven Entwicklungen bei den Besucherzahlen.
Wuppertal. Die bekannte Holsteiner Treppe führt steil nach oben und lädt mit ihren bunten Stufen zum Aufstieg ein — als Titelbild des Kulturberichts 2016/17 der Stadt passt sie gut zu dem Weg, auf den sich die Kulturschaffenden in Wuppertal gemacht haben. Kulturdezernent Matthias Nocke stellt „die kulturelle Leistungsshow der Stadt“ nicht ohne Stolz vor. Darin enthalten sind Aktivitäten und Zahlen städtischer und einiger freier Einrichtungen im vergangenen Kultur-Jahr, vom Tanztheater Pina Bausch bis zum Skulpturenpark Waldfrieden.
Das kulturelle Highlight dieses Jahres war sicherlich die Kulturtrasse, die vor wenigen Wochen mit 85 Veranstaltungen die Nordbahntrasse von ihrer schönsten Seite zeigte und die deshalb wohl auch am Anfang des 45-seitigen Berichts steht. Stolze Zahlen weist auch das Tanztheater auf, das elf verschiedene Stücke und 74 Aufführungen verbucht. Wie auch die Wuppertaler Bühnen mehr Besucher verzeichnen können als im Jahr zuvor. Nocke gibt sich bescheiden: „Die Besucherzahlen sind auf dem steigenden Ast, haben aber noch Luft nach oben.“
Noch bessere Zahlen will man erreichen, indem Sprech- und Singtheater beide Häuser, Oper und Theater am Engelsgarten, nutzen. Was anfangs aus der finanziellen Not ausgelöst worden ist, führt so in Verbindung mit wichtigen personellen Veränderungen zu mehr Aufführungen und neuen Angeboten: Opernintendant Berthold Schneider startet nach acht Opern und einer Wiederaufnahme, mit einer sich festigenden Sängerriege und neuen Formaten in seine zweite Spielzeit. Schauspielintendant Thomas Braus steht dieser Tage vor seiner ersten Spielzeit. Julia Jones als neue Generalmusikdirektorin des Sinfonieorchesters und Adolphe Binder, die Intendanz und künstlerische Leitung des Tanztheaters Pina Bausch übernommen hat, komplettieren den derzeitigen personellen Bühnen-Neuanfang, mit dem eine Öffnung und Erweiterung der Präsenz einhergeht. Da stehen alsbald Gespräche über Vertragsverlängerungen an, bemerkt Nocke.
Und weiter geht es nach oben: Das Sinfonieorchester, das sich vor knapp zehn Jahren bei circa 30 000 Besuchern pro Spielzeit eingependelt hatte, liegt mittlerweile bei 42 000 plus und hat mit den Familienkonzerten ein überaus beliebtes (meist ausverkauftes) Angebot geschaffen, das gezielt das junge Publikum heranzieht.
Der Stadthalle auf dem Johannisberg gelingt es, mit ihrem Programm städtische Betriebszuschüsse zu reduzieren und Rücklagen aufzubauen. Das Von der Heydt-Museum trotzt Verkehrsbehinderungen durch Baustellen bei Bahn und B 7 und legt — unter anderem dank der Blockbuster-Ausstellung zu Rodin und Degas — bei den Besuchern sogar leicht zu.