Künstlerin zeigt Portraits an ihrem Wohlfühlort
Die Wuppertalerin Anke Büttner stellt derzeit im Café Ada die Reihe „Blicke“ aus.
Wuppertal. Wenn sich Anke Büttner an einem Ort wohl fühlt, ist es das Café Ada in der Elberfelder Nordstadt. „Du kannst hier erst mal ankommen, kannst einfach sein“, sagt die Wuppertaler Künstlerin. Im Moment ist das Café an der Wiesenstraße ein Ort für ihre neuen Bilder.
20 farbig-intensive Portraits versammelt die Ausstellung „Blicke“. Sie zeugen auch von einer neuen Arbeitsweise. Die meisten Portraits entstanden - buchstäblich Auge in Auge - im Gespräch. „Es ist ein Einlassen auf den Porträtierten“, sagt Büttner. „Ich nehme mir Zeit, ich darf entdecken.“ Da könne eine Sitzung schon mal drei Stunden dauern.
Da ist zum Beispiel dieses Bild, auf dem eine Frau den Betrachter mit vergnügtem Lächeln und keck nach oben gezogenen Augenbrauen anschaut. Wer sie auf Wuppertaler Bühnen erlebt hat, weiß direkt, um wen es sich handelt: die Schauspielerin An Kuohn.
Als wäre es gestern gewesen, schwärmt Büttner von der Sitzung mit Kuohn. „Ich sagte ihr zwischendurch: Mensch, du siehst immer anders aus.“ Einmal habe sich ihr Gegenüber in Pose geworfen wie eine Gräfin, im nächsten Moment habe sie eine ganz andere Persönlichkeit vor sich gehabt.
Gern erinnert sie sich auch an die Begegnung mit Christine Ostermann, die frühere Inhaberin der Backstubengalerie. Von streng bis einladend - Ostermanns Gesichtszüge hätten immer wieder andere Facetten gezeigt. Vielleicht ist sie deshalb in der Ausstellung gleich zweimal vertreten - und beides Mal meint man zwei verschiedene Personen vor sich zu haben.