Jubiläumsausstellung Künstler bringen auf Schloss Lüntenbeck Historie und Gegenwart zum Leuchten

Wuppertal · Im 50. Jahr nach der Neugestaltung von Schloss Lüntenbeck gibt es zum Jubiläum eine Ausstellung mit Fotografie und Malerei.

 Die 15 ausstellenden Künstler freuen sich auf „Das Schloss und das Licht“ auf historischem Boden.

Die 15 ausstellenden Künstler freuen sich auf „Das Schloss und das Licht“ auf historischem Boden.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Feier des Lichts und einer Familie: Schloss Lüntenbeck ist noch bis Jahresende Ort einer besonderen Ausstellung. Ausgerichtet wird sie von Initiator und Maler Christian von Grumbkow, der mit seinem Atelier vor Ort selbst „Nutznießer und Genießer“ ist, wie er sagt. Zum 50. Geburtstag der Neugestaltung bringen 15 Künstlerinnen und Künstler unter dem Titel „Das Schloss und das Licht“ Historie und Gegenwart zum Leuchten.

Im Jahr 1951 machten sich die inzwischen verstorbenen Johannes und Lisa Dinnebier daran, das Schloss zu restaurieren und in den heute weithin bekannten Zustand zu versetzen. Damit begann zugleich die Erfolgsgeschichte des gleichnamigen Unternehmens, eines Pioniers der Lichtplanung, das von hier aus agierte,  individuelle Leuchten und Konzepte schuf. Tochter Antonia Dinnebier für die fünf Geschwister: „Ihr Erfolg mit dem Licht hat unsere Eltern in den Stand gesetzt, Lüntenbeck neuen Glanz zu verleihen. Längst kann es wieder selber strahlen.“

Zum Jubiläum hatte von Grumbkow, der Johannes Dinnebier lange Zeit kannte, nun die Idee, Kollegen zum Thema Licht einzuladen, das wie kein anderes für das Areal steht. Mit seinem Einblick in die Szene wusste er mit sicherer Hand Künstler anzusprechen, die mit ihrer jeweiligen Kunst dazu passen könnten: „Was der und die Einzelne dann letztendlich mit seiner, ihrer künstlerischen, unverwechselbaren ‚Sprache‘ beisteuert, das war überraschend und das absolut spannendste Momentum für mich.“

Entstanden ist eine Schau, die rundum schön anzusehen ist. Fotografie und Malerei verteilen sich, sorgsam gehängt, in den Räumen im Erdgeschoss und ersten Stock. Die meisten haben eigens zur Ausstellung Motive aus der Lüntenbeck verarbeitet.

Tatsächlich unverkennbar etwa die zwei Beiträge von Andreas M. Wiese, der in seinen Gemälden auch sonst oft ein einnehmendes Individuum vor einen mäßig verbundenen Hintergrund stellt. Letzteren gibt beim Werk „Crossmarketing 1“ nun Schloss Lüntenbeck selbst ab, und was der Kontext sein könnte, mag jeder für sich fabulieren. Wiese: „Ein Bild ist ja nur eine Projektionsfläche.“

Auch bei der Fotokunst von Andreas Komotzki entspricht sein genereller Stil dem heutigen Sujet. Sonst hat er kürzlich aus Bäumen bei Nacht, speziell beleuchtet, eine Serie gestaltet; hier nun, als Teil der Reihe „Ilex“, spielen Aufnahmen vom gastgebenden Gelände sacht mit Grün und Schimmer.

Das Licht selbst spielt auch bei Martina Kaufmann im selben Raum eine Hauptrolle, hier freilich denkbar exponiert: In „Ein Leuchten in der Dunkelheit“ mit Blattmessing erscheint es ganz rund, ganz blank, ganz Ebenmaß.

Schöpfer Johannes Dinnebier selbst begegnet dem Betrachter in den Porträts von Daria Antsiferova und von Grumbkow. Und unter manch Technisch-Artifiziellem bezieht Fabian Freese den Platz vor dem Schloss ein: Schritt für Schritt hat er es durchmessen und mit Langzeitbelichtung den Weg sichtbar gemacht – seinen eigenen und den des Lichts.

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