Kultur : Junger Kantor spielt Klais-Orgel auf überzeugende Weise
Simon Schuttemeier bei Orgelvesper am Kolk.
Die Orgelvesper vor dem Erntedankfest hatte einen starken ökumenischen Einschlag. Denn mit Simon Schuttemeier spielte ein katholischer Kirchenmusiker die Orgel der Kirche am Kolk. Eine Einstimmung auf den konfessionsübergreifenden Gottesdienst, der am Erntedanksonntag an der Basilika St. Laurentius stattfand. In der St. Laurentius-Gemeinde wirkt Schuttemeier seit 2018. Stammkirche des Kantors, Jahrgang 1998, ist St. Suitbertus in der Elberfelder Südstadt.
In der Alten lutherischen Kirche gestaltete er nicht nur die instrumentalen Einlagen der Liturgie. Um die Corona-Schutzbedingungen zu erfüllen, spielte er auch das „Amen“, das üblicherweise die Gemeinde singt. Schon die Interpretation der Liedstrophe zeugte von seinem klugen Umgang mit den Möglichkeiten der Klais-Orgel. Leicht floss die Melodie, während die Begleitung markante Akzente setzte.
Schuttemeiers Auswahl spannte sich vom Barock bis ins 20. Jahrhundert. Sie begann mit Dietrich Buxtehude, dem bekanntesten Vertreter der Norddeutschen Orgelschule. Die Bewunderung für seine Musik war so groß, dass der junge Bach fast 500 Kilometer zu Fuß nach Lübeck zurücklegte, um ihn zu hören und von ihm zu lernen. In Buxtehudes Choralvorspiel „Danket dem Herrn“ stieg Schuttemeier mit schlanken Tönen ein. Nach und nach entfaltete sich das Thema zur vielfarbigen Pracht.