Kultur : „Wuppertal hat die lebhafteste Szene“
Erstes „Konzert im Hof“ unter freiem Himmel am Brögel.
Ein Hinterhof mit Sitzkissen, ein freier Blick auf die Schwebebahn und fünf ambitionierte Lokal-Rapper. Im Unverpackt-Laden „Ohne Wenn und Aber“ am Brögel stieg jetzt das erste „Konzert im Hof“, das unter freiem Himmel für Publikum und Künstler eine erste Möglichkeit zum Konzertbesuch nach Einführung der Corona-Maßnahmen bot.
Möglich gemacht hat das Event Diana Lantzen. Die Inhaberin des Unverpackt-Ladens hat die organisatorischen Hürden genommen, um das Konzert auf die Beine zu stellen. In ihrem Geschäft will sie bewusst Angebote wie dieses schaffen: „Ich will Kunst und Kultur im Unverpackt-Laden eine Plattform bieten, er soll ein Ort für Begegnung werden.“
David Mehlmann, der als „Meelman“ auftritt, hatte vier befreundete Rapper nach Barmen gebracht, die dem Publikum Hip-Hop-Musik verschiedenster Richtungen boten. Mit kraftvoller Stimme und überlegten Reimen startete CrazyB den Abend. Er behandelt in seinen Texten Gedanken zu Heimat, dem Erwachsenwerden und seinem Leben als Rollstuhlfahrer. So blieb zwischen zwei Songs Platz für einen klaren Appell an die Gäste: „Barrieren entstehen im Kopf“, mahnte CrazyB.
Mit dem 17-jährigen Noah Gordon wurde es schaurig-schön im Hof. Der Remscheider verarbeitet in tragenden und doch vibrierenden Stücken persönliche Schicksalsschläge. Tiefe Töne, tiefer Text, kombiniert mit sängerischen Einlagen in den Refrains. Feuerzeug-Schwenken aus dem Publikum inklusive.
Wie vielfältig Rap ist, zeigte dann Bast, der Kontrastprogramm zu Noah Gordon bot, ohne dass ein Vergleich gezogen werden könnte. Er begeisterte mit einem selbstbewussten 90er-Jahre-Vibe und Hochgeschwindigkeits-Rap. Viel Applaus gab es, als Bast im Freestyle und a cappella mit der heutigen Deutschrap-Szene abrechnete.