Musik : Klavierabend auf den Spuren von Clara Schumann
Ragna Schirner bot ein ungewöhnliches Programm im Mendelssohn-Saal der Stadthalle.
Seit Jahrzehnten beschäftigt sich die Pianistin Ragna Schirmer mit dem Leben und Werk Clara Schumanns. Am Montagabend brachte sie im Rahmen des Programms von Bayer Kultur einen Teil davon mit in die Stadthalle und begeisterte nicht nur mit ihrem einfühlsamen Klavierspiel, sondern auch mit einer lebhaften Moderation. Vierzehnmal habe Clara Schumann zwischen 1855 und 1872 in Wuppertal gespielt, berichtete Schirmer – genauer gesagt in Barmen und Elberfeld. Ragna Schirmer hat ihre originalen Programmzettel studiert und ein Programm der Stücke zusammengestellt, die Clara Schumann besonders häufig gespielt hat. Ebenso wie Clara begann sie mit dem größten Werk: Beethovens „außerordentlich moderner“ „Waldstein-Sonate“. Spielerisch leicht, aber immer mit einem gewissen Druck flogen ihre Finger über die Tasten, während ihre Hände darüber teilweise stillzustehen schienen.
Domenico Scarlattis „Allegretto“ in D-Dur spielte Ragna Schirmer aus einer Ausgabe mit 20 Sonaten, die Clara Schumann selbst herausgegeben und darin ihre eigenen Phrasierungen notiert hat. Es folgte Christoph Willibald Glucks „Gavotte“ in der Transkription von Johannes Brahms, die er wiederum Clara widmete. Sie sei eine Missionarin gewesen, so Schirmer, immer bemüht, dem Publikum weniger bekannte Werke näher zu bringen – so auch die von Felix Mendelssohn Bartholdy, eines Freundes von Clara Schumann, „der ihrer Virtuosität entgegenkam“.
Nach vielen Bravo-Rufen
gibt es zwei Zugaben
Ebenso virtuos präsentierte auch Schirmer Mendelssohns „Rondo capriccioso“.