Klangart: Magie auf 29 Saiten

Gelungener Auftakt zur zweiten Runde im Skulpturenpark.

Wuppertal. Mit einem ausverkauften Konzert startete am Sonntag die Reihe "Klangart" in Tony Craggs Skulpturenpark nach der erfolgreichen ersten Staffel in die zweite Runde. Veranstaltet zusammen mit der Peter Kowald Gesellschaft, war echte Klangkunst zu hören, nämlich frei improvisierte Musik auf 29 Saiten: Die 21 Saiten der chinesischen Zither Guzheng, gespielt von Xu Fengxia, die je vier Saiten von Gunda Gottschalks Violine und dem Kontrabass der Französin Joelle Léandre.

Fast Wagner-Opern-Feeling lieferte Léandre, wenn sie mit raumgreifender, gut ausgebildeter Stimme zu ihrem Kontrabass-Solo sang - keine Arie, sondern eine Hommage an den verstorbenen Peter Kowald, mit dem alle drei Musikerinnen gespielt haben. Wie ein Gespräch klang die latente Mehrstimmigkeit, wie ferne Geisterstimmen sanft klagend oder, im raschen Tempo, wie fliegende und flüchtige Gedanken.

Im Zusammenspiel zeigten die drei Musikerinnen ihre große Fähigkeit, im Moment auf einander zu reagieren, und das oft mit einigem Witz: heftiges Rumoren der drei Instrumente scheint den Waldfrieden durchaus zu stören. Helltönig quietscht die Violine, die Zither liefert rhythmische Teppiche, der Kontrabass lässt dumpf die Saiten grollen - und am Ende sagt Hausherr Tony Cragg sagt: "Jetzt wissen sie, wieso es Klangart heißt: weil es ein so heißes Klangerlebnis ist." vp

Das nächste Klangart-Konzert gibt es am 30. Mai. Mehr Infos:

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