Programm : Vom Venedig der Diebe ins Wunderland von Alice
Wuppertal Das Kinder- und Jugendtheater Wuppertal stellt sein neues Programm vor. Ein eigener Beitrag zum Engels-Jubiläumsjahr ist geplant.
Seine Geschichte dauert bald 50 Jahre. Eine lange Zeit, in der es immer darum ging, Theater für den Nachwuchs zu machen – mit relevanten Themen, mit Unterhaltung, mit gut erzählten Geschichten. Da macht auch die neue Spielzeit des Wuppertaler Kinder- und Jugendtheaters keine Ausnahme, die derzeit vorbereitet wird. Sie bietet ein gut gemischtes Programm an, das schon die Kindergartenkinder anspricht und bei den Jugendlichen nicht Halt macht. Und das auch das Jubiläum von Friedrich Engels nicht den Erwachsenen überlässt. Von wegen (Sommer-)Pause.
Den Auftakt macht im September eine Wiederaufnahme und Reise nach Venedig. „Der Herr der Diebe“ nach dem erfolgreichen Buch von Cornelia Funke war im Frühjahr gespielt worden, aber eigentlich passe das Stück besser in den Herbst, findet Geschäftsleiterin Barbara Sydow. Und weil viele Kinder mitspielen, werden drei Abend- und auch eine Vormittagsvorstellung eingeplant.
„Dann lassen wir Venedig vorbeiziehen und machen eine Reise ins Weihnachtsland“, leitet Lars Emrich zum Weihnachtsstück über. Schon länger habe man den Kinderbuchklassiker „Alice im Wunderland“ spielen wollen, erklärt der künstlerische Leiter, aber, findet Sydow, der Stoff sei mit seiner Komplexität eigentlich eher etwas für Erwachsene. Außerdem, so Emrich, erzähle das Buch zwar eine einmalige, aber keine durchgängige Geschichte.
Die Lösung: Der Regisseur schreibt eine Fassung, die „auf unser Theater passt“, die sich aus der reichhaltigen Welt, in die Alice eintaucht, das Beste heraussucht, um „die Geschichte einer Heldin zu erzählen, eine Geschichte, die alles auf den Kopf stellt und beweist, dass in der Phantasie alles möglich ist“. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Proben beginnen Mitte August, am 9. November wird Premiere gefeiert und dann bis Ende Januar „mit viel Glitzer und Budenzauber“, weißen Hasen, Grinsekatze und verrücktem Hutmacher Alices Wunderland erlebbar gemacht.
Ein kunterbunter Elefant,
den man gleich lieb gewinnt
Ein Herz für kleine Kinder ab drei Jahren hat David McKees Elefant Elmar, der anders als seine grauen Gefährten, nämlich kunterbunt ist. 26 Kinderbücher gibt es bislang, aus denen sich Emrich die am besten geeigneten für die Wuppertaler Aufführung heraussuchen kann. Auf lange Sicht soll das Stück, das ab Frühjahr auf dem Spielplan steht, „Nulli und Priesemut“ ablösen. „Elmar ist eine tolle Figur, die man gleich lieb gewinnt“, freut sich Emrich auf die Arbeit. Die wird auch berücksichtigen, dass das Unterwegs-Stück „nicht auf der Opernbühne mit Zuschauern, die weit weg sind“, aufgeführt werde, so Sydow, sondern für Kinder „mit wenig Bühnenbild und vielen Requisiten, die man gut in Kindergärten transportieren kann“. Ein interaktives Stück, das dem Erstkontakt mit Theater dienen soll.