Jugend-Kultbuch auf der Bühne
Den Bestseller „Tote Mädchen lügen nicht“ inszeniert der Theaterclub des Kinder- und Jugendtheaters. Premiere am 10. Juni.
Wuppertal. 13 Gründe hat Highschool-Schülerin Hannah für ihren Selbstmord. Und die erklärt sie auf Audio-Kassetten. Ihr Mitschüler Clay findet diese Kassetten zwei Wochen nach ihrem Tod und hört, welche Verletzungen und Kränkungen Hannah durch ihn und ihre Mitschüler erfahren hat. Der Roman des amerikanischen Autors Jay Asher wurde in den USA ohne Verlagswerbung zum Bestseller. Auch in Deutschland hatte das Buch schnell viele junge Fans. Beim Internet-TV-Sender Netflix läuft gerade eine Serie aus dem Stoff. Der Jugendclub des Kinder- und Jugendtheaters bringt die Geschichte jetzt auf die Bühne.
„Das ist ein Buch, dass Jugendliche beschäftigt“, weiß Regisseur Lars Emrich. Als er mit mit den 14- bis 19-jährigen Teilnehmern des Theaterkurses am Kinder- und Jugendtheater überlegte, welches Stück sie inszenieren wollen, sei schnell dieser Vorschlag gekommen. Und er sei auch davon angetan gewesen.
Hannah berichtet von vielen kleinen Geschehnissen, von bösen Gerüchten über sie, dummen Witzen, einem vermeintlich guten Platz auf der „Hot-or-Not“-Liste, von sexuellen Übergriffen, einer Vergewaltigung und einem tödlichen Unfall. All das hat sie schließlich in den Tod getrieben.
Emrich kennt auch die Warnungen davor, der Stoff könne gefährdete junge Menschen eher noch depressiver machen. „Bei uns steht der Freitod aber nicht im Zentrum“, betont er. „Bei uns geht es um die Frage: Wie gehen wir miteinander um?“ Da habe die Geschichte doch ein gute Botschaft.
Es war dann aber nicht so leicht, die Rechte für die Aufführungen zu bekommen. Erstens sei das bei amerikanischen Büchern generell schwierig, erklärt er. Für dieses war es besonders schwierig — auch weil Netflix ganz aktuell seine Serie ausstrahlt. „Ich hatte dann sogar direkt Kontakt zu dem Agenten, der für die Theaterrechte Ashers zuständig war.“ Der habe ihnen dann schließlich die Zustimmung des Autors übermittelt.