Jubel nach der neuen Show: Tanzrausch im Haus der Jugend

Choreograf Kristopher Zech weiß, wie sich junge Tänzer am besten in Szene setzen. Sein Ensemble begeistert in Barmen.

Wuppertal. "Musical & Dance" agiert professionell: Die Din-A-4-Hochglanzbroschüre stellt alle Tänzer mit Bild vor, ebenso der Vorspann per Projektor auf der Bühne im Haus der Jugend Barmen. Und selbst die ausführliche Applausordnung ist durchchoreografiert wie in großen Häusern.

Doch auch die Show selbst überrascht mit ihrer hohen Qualität. Ensemble-Leiter Kristopher Zech hat ansprechende Choreografien geschaffen - mit gelungenem Wechsel zwischen gut austarierten, schwungvollen Massen-Szenen und Auftritten in kleineren Gruppen oder solistisch.

So gelingt die Premiere bestens: Zuerst singen die Mitglieder der "Berufsvorbereitenden Akademie von Musical & Dance" einige bekannte Melodien aus Musicals - mal schmeichelnd, mal fordernd, mal hinschmelzend. Dann tanzt das Kinderensemble zur Musik von Disneys "Reflections Of Earth". Mit großer Präzision und viel Körperspannung bewegen sich die Neun- bis Zwölfjährigen im Chor, schaffen sogar kleine Hebefiguren und finden sich zu immer wieder neuen Mustern zusammen.

Das Jugend-Ensemble dann bewegt sich endgültig auf professionellem Niveau. Gut eine Stunde tanzen die 11- bis 17-Jährigen ohne Pause und ohne größere Ermüdungserscheinungen.

Zech hat unter dem Titel "Dance! - The Rhythm Is Gonna Get You" ein Potpourri aus Tanzschul-Tänzen, modernem Tanz, Breakdance und Ballett-Elementen erfunden. In immer wieder neuen Kostümen treten die sieben Jungen und 13 Mädchen auf, um Cha-Cha-Cha, Samba oder Walzer zu tanzen. Sie drehen Pirouetten, springen im Spagat, stehen auf einer Hand und die Männer heben die Tänzerinnen hoch in die Luft. Sie umschmeicheln sich, parodieren Alltagsszenen oder tanzen abstrakte Formationen. Dabei sticht eigentlich niemand groß heraus, alle 20 tanzen mit der gleichen erstaunlichen Qualität.

Arme und Beine bewegen sich synchron, moderne Figuren wirken zackig und kraftvoll, sanft sind sie dafür bei Walzer oder Mambo. Nach gut zwei Stunden gibt es lang anhaltenden, jubelnden Beifall für eine gelungene Darbietung.

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