Ismail Cobans Bilder erzählen vom Tanz und der Liebe

Der aus der Türkei stammende Maler zeigt in seinem Cronenberger Atelierhaus bis zum 21. Dezember mehr als 80 Bilder, Grafiken und Skulpturen aus den Jahren 2011 und 2012.

Wuppertal. Schriftzeichen in Rot und Schwarz flattern über bunte Farbflächen. Es bildet sich eine zarte Wolke aus Schrift und Farbe, in der Gesichter schemenhaft zu erkennen sind. Wie frisch und zugleich eindringlich sich mit einer kleinen Studie ein Liebesbrief malerisch umsetzen lässt, das zeigt der Wuppertaler Künstler Ismail Coban jetzt in einer Ausstellung in seinem Atelierhaus in Cronenberg. Mehr als 80 Bilder, Grafiken und Skulpturen aus den Jahren 2011 und 2012 präsentiert er dort.

Es sind vor allem diese kleinen Studien in hellen zarten Farben, die berühren. Der aus der Türkei stammende Künstler fertigt sie mit Acryl, Bleistift und Farbstift auf Papier. „Wenn ich von der Arbeit an den großen Formaten etwas ermüdet bin, dann begebe ich mich zur Erholung an solche kleineren Werke. Das ist für mich wie eine Meditation“, erklärt Coban. Die Studien zeigen menschliche Figuren oder Porträts. „Gemütlichkeit“, so ist das Bild einer sitzenden Person betitelt, die nur mit wenigen, feinen Strichen angedeutet und doch sehr präsent dargestellt ist.

Eine andere Arbeit zeigt mehrere Menschen, die dicht aneinander gedrängt in einer Gruppe zusammenstehen. Die leicht vergrößerten und somit betonten Hände tauchen dabei als ein bekanntes Motiv des Künstlers auf.

Mehrfach ist auch der Tanz ein Thema. „Eine ganze Reihe von den kleinen Bildern habe ich nach dem Erlebnis einer türkischen Hochzeit gemalt“, erzählt Coban. Auch der gemalte Liebesbrief gehört dazu. Und noch einen zweiten gibt es in der Ausstellung zu entdecken.

Neben einigen großformatigen Gemälden in kräftigen Farben sind auch mehrere Skulpturen aus Gips in der Ausstellung zu sehen. Aneinandergedrängte Köpfe und große Hände mit langen Fingern — diese Motive finden sich an einer hochgestreckten Skulptur wieder, die im Atelierraum platziert ist.

Im Kellergeschoss ist eine weitere kleine Abteilung der Ausstellung zusammengestellt. Dort ist eine Auswahl an Radierungen zu sehen, die seit den 70er Jahren bis heute entstanden sind. Diese Kunstgattung stellt auch eine Konstante in Cobans Schaffen dar. Mehr als 300 Editionen hat er in seiner künstlerischen Laufbahn bereits geschaffen.

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