Instrumental-Verein: Legenden mit verträumten Klängen

Der Instrumental-Verein spielt Dvoák, Mozart und Schumann.

Wuppertal. Der Instrumental-Verein kann eine Menge: Nicht nur laut undleise spielen, sondern auch leicht und flockig, dramatisch undaufgewühlt, sanft und säuselnd. Beim jährlichen Sinfoniekonzert in dergut besetzten Stadthalle beweist das alteingesessene Laienorchesterunter der Leitung des jungen Dirigenten Christof Hilger all dieseTugenden.

MitAnton Dvoáks "Legenden" hat Hilger ein Stück ausgesucht, mit dem dasOrchester brillieren kann. Sehr klangschön und technisch versiertagieren die Streicher, mit auffallend wohltönenden Mittelstimmen.Hilger hat ein großes Gefühl für Klangfarben, zaubert duftige Wolkenund verträumte Stimmungen. Einziges Manko: Ein oder zwei Holzbläserintonieren durchgehend knapp daneben und trüben dadurch denGesamteindruck erheblich. In den Soli hingegen spielen die Bläserperfekt und tonschön.

Anschließend folgt das HornkonzertNr. 3 in Es-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Die SolistinClara-Christine Hohorst, Solohornistin im Philharmonischen OrchesterEssen, tritt in einem extravanganten Kleid auf, dessen schwarze Volantsdie Kurven und Windungen ihres Horns wiederholen. Musikalisch bestichtsie mit einem sehr hellen, brillanten Hornklang und guter Phrasierungder Mozart’schen Motive. Das Orchester ist ihr ein guter, aufmerksamerPartner.

Nach der Pause steht Robert Schumanns SinfonieNr. 3, die "Rheinische" auf dem Programm. Hier können auch diehervorragenden Blechbläser des Orchesters glänzen.

Sehrschön gestaltet Hilger die weiten, verwobenen Linien. Immer mit einemLächeln auf den Lippen animiert er seine Musiker, seine Gesten sindvoller Intensität. Deutlich hörbar ziehen sich die Motive durch dieeinzelnen Stimmen, fein aufeinander abgestimmt.

DieZuhörer, offenbar viele langjährige Fans, applaudieren begeistert. Siewerden abschließend mit einem Slawischen Tanz von Dvoák als Zugabebelohnt.

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