Wuppertaler Produzent erfüllt sich einen Traum „Ich fühle mich eher wie ein Goldmund“

Der Wuppertaler Filmproduzent Christoph Müller hat sich mit „Narziss und Goldmund“ einen Traum erfüllt.

 Sabin Tambrea (l.) als Narziss und Jannis Niewöhner als Goldmund in einer Szene des Films „Narziss und Goldmund“.

Sabin Tambrea (l.) als Narziss und Jannis Niewöhner als Goldmund in einer Szene des Films „Narziss und Goldmund“.

Foto: dpa/-

Seit einem Vierteljahrhundert hat Christoph Müller die Idee von diesem Filmstoff im Kopf – jetzt endlich hat sich der Wuppertaler Filmproduzent den Traum von „Narziss und Goldmund“ auf der Kinoleinwand erfüllt. Seit Donnerstag läuft der Klassiker von Hermann Hesse in den Lichtspielhäusern. In den ambivalenten Hauptrollen spielt Sabin Tambrea den Narziss, einen frommen und asketisch lebenden Mönchen - im Gegensatz dazu verkörpert Jannis Niewöhner Goldmund, einer, der ausbricht, den es in die Welt hinaustreibt.

„Als ich vor 25 Jahren die Idee zum Film hatte, waren die beiden Hauptdarsteller gerade mal zwei und sieben Jahre alt“, sagt Müller. Zugute dürfte dem 56-Jährigen dabei gekommen sein, dass er seit 2017 als Geschäftsführer von Constantin Film Produktion – die „Narziss und Goldmund“ produzierende Firma Mythos-Film verkaufte Müller vor Jahren an den größten Film-Produzenten Deutschlands –, nun aus einer finanziell komfortablen Position heraus auch manches nicht unbedingt auf Kommerz ausgerichtete Projekt realisieren kann.

Bei seinem jüngsten Werk hat sich Müller auch gegen familieninterne Widerstände durchgesetzt, schließlich war sein Bruder Markus stets der Ansicht, dass sich der Stoff von „Narziss und Goldmund“ als Kinofilm nicht umsetzen lassen ließe. „Mit einer geschickten Verschachtelung und dramaturgischen Vor- und Rückblenden ist es uns doch gelungen. Man hat als Zuschauer stets das Gefühl, dass sich während des Films die beiden Protagonisten immer wieder begegnen“, sagt Müller.

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Wuppertal-Bezug

Daran, mit welcher Rolle er sich persönlich eher identifizieren kann, lässt der in München studierte und schon seit Jahren in Berlin wohnende Familienvater keinen Zweifel. „Natürlich fühle ich mich eher als ein Goldmund, sonst würde ich heute noch bei meinen Eltern wohnen“, sagt er.

Mit Marius Theobald gibt es noch einen weiteren Wuppertal-Bezug. Der Schauspieler mit Wohnsitz in Elberfeld kam auf den letzten Drücker zu einer Nebenrolle. „Ich wurde dienstags von meiner Agentur angerufen und war mittwochs um 8 Uhr am Set in der Nähe von Prag“, sagt der 30-Jährige. Er mimt den Fiesling Alfred, den Gehilfen von Meister Niklaus, gespielt von Star Uwe Ochsenknecht. „Mich hat die Professionalität, aber auch gleichzeitig der Spaß, mit der alle bei der Sache waren, beeindruckt. Ich habe mich als No-Name am Set immer wohlgefühlt, war gleich integriert“, sagt Theobald. Auch von Ochsenknecht schwärmt er. „Das ist ein alter Profi, immer gut gelaunt am Set, einer, der mich ein bisschen an die Hand genommen hat. Ich habe gemerkt, dass ich unter Profis auch besser geworden bin, deren Sicherheit überträgt sich auf einen.“

Theobald hofft nun auf weitere Rollen. Solange ist er Hausmann, Sozialarbeiter, Nachhilfelehrer und Regisseur bei „Vorhang auf“, einer CVJM-Theatergruppe in Oberbarmen oder trainiert mit Schauspielkollegen.

Zur Weltpremiere von „Narziss und Goldmund“ gab es Anfang März in Berlin ein unbeabsichtigtes Wuppertaler Treffen bei der Premierenfeier in der Puro Sky Lounge in der 21. Etage des Europa-Centers. Gilla und Achim Müller feierten den Film ihres Sohnes Christoph mit Marius Theobald. Später gesellten sich auch noch die Cronenberger Brüder Robert und Phillip Flanze dazu, die früher beim Tic spielten und nun in Berlin leben.

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