Heather Nova: Jubelstürme für eine Königin

Heather Nova, Poetin des Folk-Rock, begeistert mit ihrem Akustik-Konzert in der Stadthalle 600 Zuhörer.

Wuppertal. 600 Zuschauer füllten den Großen Saal der Stadthalle - doch Heather Nova schaffte es, dem weiten Konzertraum dank ihrer einzigartigen Ausstrahlung die intime Atmosphäre eines kleinen Clubs zu verleihen. Die auf den Bermudas geborene Folk-Rock-Poetin wurde nur von dem östereichischen Mulit-Instrumentalisten Arnulf Lindner begleitet - auf technische Verstärkung verzichtete das Duo. Mit seiner gefühlvollen Begleitung wurden Novas Werke zu wahren Klangerlebnissen - getreu dem Motto des Abends, "A very special acoustic Duo Performance".

Mit Cello, Kontrabass, Gitarre, E-Piano und Gesang setzte Lindner virtuos die Akzente neben Heather Novas eingängiger Stimmne - und die Harmonie der beiden Künstler fesselte das Publikum über 90 Minuten und 20 Songs hinweg. Schon vom ersten Titel "Island" beeindruckte Nova mit ihrer leicht melancholisch wirkenden Bühnenpräsenz; oft schloss sie, wie beim folgenden sanften, "Out in New Mexico" die Augen, schien in ihren Liedern aufzugehen. Zwischen den Songs sammelte sie Sympathie-Punkte beim Publikum - so berichtete sie vom Wuppertaler Zoobesuch mit ihrem sechsjährigen Sohn, der sie auf ihrer Tour seit Anfang Oktober begleitet, und "of course der Fahrt mit der Schwebebahn".

Ihr Gitarrenspiel rockte bei "Walk this world" und riss die Zuschauer mit, um wenig später in "I miss my sky" in Melancholie einzutauchen. In ihren Songtexten erzählt Nova von unglücklichen Lieben und verstorbenen Freunden - keine leichten Themen, doch sie schöpft offenbar Inspiration daraus. Auch von Heimatverbundenheit singt sie, vom Sturm, der über ihren geliebten Ozean kommt. Zwischen besinnlichen Titeln begeistert sie immer wieder mit stimmgewaltigen Songs, wie dem lautstark bejubelten "Heart and Shoulder"

Der erste neue Song "Burning to love" ihres im nächsten Jahr erscheinenden Albums machte Appetit auf mehr. "Doubled up" folgte das unwiderstehliche "London Rain", dessen Rhythmus zu einem grollenden Gewitter anschwoll. Auch beim letzten Song vor den von den Fans stürmisch geforderten Zugaben, dem mystisch anmutenden "Sugar", strahlte Nova Souveränität und Hingabe aus. Nach der Zugabe "Storm" wurde sie mit stehenden Ovationen aus Wuppertal verabschiedet - die Stadthalle verneigte sich vor einer Königen des Alternative-Rock.

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