Hans-Jürgen Hiby verwandelt totes Holz in lebendige Kunst

Der Künstler lädt dazu ein, ihn in seinem Atelier in Nächstebreck zu besuchen.

Wuppertal. Massive, aber auch filigranere Skulpturen aus ganz unterschiedlichen Holzarten wie Kastanie, Kirsche und Mahagoni stehen in Hans-Jürgen Hibys Atelier. Auch in seinem Skulpturengarten kann man imposante Werke finden. Im Rahmen der „ART Wuppertal“, einer Kunstausstellung die am vergangenen Wochenende in ganz Wuppertal stattfand und an diesem fortgesetzt wird, hat Hiby seine Räume am Bruch 8 in Nächstebreck für Interessenten geöffnet. Seit mehr als 20 Jahren besteht es nun schon — und bietet gleichzeitig seinen Arbeitsplatz.

„Das Thema Tod und Leben beschäftigt mich immer schon sehr. Ein Baum stirbt ab, wird gefällt — ich betreibe hier dann eine Art Wiederbelebung. Das ist, glaube ich, in keiner anderen Kunstform so möglich“, sagt Hiby lächelnd. Die Werke des gebürtigen Wuppertalers, Jahrgang 1941, lassen erkennen, was er meint: Ein aus Stein gemeißeltes Kreuz, das auf der einen Seite den Tod, auf der anderen Seite das Leben in Form von glücklichen Kindern zeigt. Der „Totentanz“, eine Hommage an Pina Bausch, der zwei in sich gedrehte Figuren zeigt, die eine durch Ausbrennen geschwärzt repräsentiert skelettartig den Tod, die andere einen Tänzer in natürlicher Holzfarbe. HBA

Oft verwendet Hiby Materialien, die ihm geschenkt werden oder die sonst in der Müllverbrennung gelandet wären — hier schneidet oder brennt er das Verfaulte aus und verleiht ihm so eine ganz neue Gestalt.

Überhaupt wird bei den meisten Werken die organische Form des Holzes beibehalten: Beim „Tanzenden Spalt“ hat die Natur einen Riss entstehen lassen, der durch Menschenhand so gar nicht möglich gewesen wäre. Neben Skulpturen hängen im Atelier auch Gemälde, die auch die Arbeiten in ihrem Entstehungsprozess skizzieren.

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