Gutes Zeugnis

Auch wenn es diejenigen, die zum erlauchten Kreis der Befragten zählen, nicht gerne hören dürften: Bei Kritikerumfragen spielt mitunter nicht nur die Kompetenz, sondern auch der Zufall eine Rolle. Das ist ganz zwangsläufig so: Nicht jeder Rezensent kann jede Aufführung gesehen haben.

Dazu kommt, dass manche Kritiker Premieren, andere hingegen spätere Vorstellungen erlebten.

Wer weiß, dass eine Inszenierung in den seltensten Fällen bei der ersten Aufführung ihren Höhepunkt erreicht, sondern sich von Vorstellung zu Vorstellung - im Positiven wie im Negativen - weiter entwickeln kann, weiß, was das bedeutet. Dazu kommt der Radius: Die bedeutendste Kritikerumfrage führt das Magazin "Theater heute" durch - sie gilt dem gesamten deutschsprachigen Raum. "Theater pur" blickt "nur" auf Spielstätten in NRW, und es stimmen auch weniger Kritiker ab.

Obwohl dies zu bedenken ist, schmälert es nicht die Leistung der Wuppertaler: Mit Uraufführungen wie "Proserpina" und "Eine Billion Dollar", aber auch mit "König Lear" und Kafkas "Der Prozess" haben sie bewiesen, dass sich Wuppertal nicht hinter Metropolen wie Berlin oder Hamburg verstecken muss.

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